Bundesliga (D)

TSG Hoffenheim hat den nächsten Philipp in der Hinterhand

Der Bruder des U-21-Nationalkeepers steht im Tor der Hoffenheimer U 19

TSG hat schon den nächsten Philipp in der Hinterhand

Hoffenheimer Nachwuchstorhüter: Luca Philipp (li.) und sein jüngerer Bruder Tim.

Hoffenheimer Nachwuchstorhüter: Luca Philipp (li.) und sein jüngerer Bruder Tim. picture alliance / Pressefoto Rudel

Luca Philipp ist gerade mal 21 Jahre alt, spielt aber bereits seine zehnte Saison für die TSG. Schon im Sommer 2013 war der damals 12-Jährige in die Hoffenheimer Nachwuchsakademie gewechselt und durchlief sämtliche Juniorenteams. Lange Zeit unter dem Radar und eher in der Rolle des Herausforderers. Dass er die einmal auch im Profiteam würde einnehmen können, war lange Zeit nicht absehbar.

Dennoch blieb Philipp eisern in der Spur und stieg schließlich zur Nummer 1 in der U 23 auf. Doch dann kam die Corona-Pandemie. Der nächste Rückschlag für den jungen Keeper, der sich dennoch als Chance entpuppte, weil ihn Torwarttrainer Michael Rechner ins Profi-Torhüterteam aufnahm. "In meiner Akademie-Zeit habe ich mich kontinuierlich gesteigert. Aber durch das regelmäßige Training bei den Profis habe ich den größten Sprung in meiner bisherigen Entwicklung gemacht", erklärt Philipp im Rückblick.

"Luca ist aus meiner Sicht ein klassischer Spätentwickler"

Schnell wurde er fest in den Profikader integriert und in diesem Winter an Stelle von Routinier Philipp Pentke (37) zur Nummer 2 hinter Oliver Baumann befördert. Da hatte Philipp den Sprung in die deutsche U-21-Nationalmannschaft bereits geschafft, das erste Auswahlteam des Spätstarters. "Luca ist aus meiner Sicht ein klassischer Spätentwickler, der sehr spät im Jahr geboren und deshalb erst in der jüngeren Vergangenheit richtig durchgestartet ist", erklärt Rechner, "aber Luca ist sehr intelligent und lernfähig und nutzt nahezu alle Möglichkeiten, die ihm der Klub bietet, um sich weiterzubringen. Nicht nur im torwartspezifischen, sondern auch am athletischen und mentalen Bereich."

Tim ist dem Bruder einen Schritt voraus

Ein gutes Vorbild für nachwachsende Torhüter. Einer trägt ebenfalls den Nachnamen Philipp. Dabei handelt es sich in der Tat um Lucas jüngeren Bruder Tim. Auch der fünf Jahre jüngere Philipp kam relativ früh als 14-Jähriger nach Hoffenheim, auch Tim (Dezember) ist wie Luca (November) spät im Jahr geboren, und dennoch ist der 16-Jährige schon einen Schritt weiter als sein Bruder zum vergleichbaren Zeitpunkt. Bereits in der Hoffenheimer U 17 kam Tim häufiger als Nummer 1 zum Einsatz. Gleiches gilt auch aktuell in der U 19. Vielleicht hilft da der innerfamiliäre Informations- und Erfahrungsaustausch.

Luca Philipps Vertrag läuft aus

Die Philipps stammen aus dem rund 60 Kilometer entfernten Freiberg vor den Toren Ludwigsburgs. Beide Talente nutzten zunächst einen Bustransfer des Vereins, ehe sie bei einer Gastfamilie im Kraichgau einzogen. Tim hat noch eine Strecke zu absolvieren, ehe er womöglich eines Tages seinem Bruder auch in den Profikader nachfolgen könnte. Ob Luca dann noch bei der TSG spielt und in welcher Rolle, bleibt abzuwarten. Aktuell befindet sich die Nummer 2 im letzten Vertragsjahr. Stammkraft Baumann hat - vorerst - bis 2024 unterschrieben. Es wird von Philipps Perspektive abhängen und seinen Möglichkeiten, auf höherem Niveau Spielpraxis zu sammeln, ob und wie es weitergeht für den Dauerbrenner im Hoffenheimer Trikot. Tim wird es genau beobachten.

Michael Pfeifer

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