Nach neun Meistertiteln in Folge wird Juventus den Scudetto in dieser Saison nicht verteidigen können, das stand nach dem 1:1 von Atalanta in Sassuolo bereits vor Anpfiff der Partie gegen Udinese Calcio fest. Inter Mailand ist damit erstmals seit elf Jahren wieder italienischer Meister.
De Paul hellwach, Juve nicht
Für das Team von Trainer Andrea Pirlo geht es aber noch um die wichtige Qualifikation zur Champions League - und da war die Alte Dame nach Milans 2:0 am Samstag gehörig unter Druck. Ohne den angeschlagenen Morata in der Startelf ging es gegen Udinese allerdings gleich schlecht los: De Paul führte einen Freistoß blitzschnell aus und Molina traf gegen eine noch unsortierte Juve-Defensive aus spitzem Winkel zur Führung (10.).
Juve harm- und ideenlos
Der Favorit tat sich danach äußerst schwer und fand nur selten Lücken in der defensiven Fünferkette der Hausherren. Vielmehr leistete sich Juventus eine Vielzahl an Fehlern und Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne. Gute Kombinationen, wie vor Dybalas Fernschuss (34.) sah Pirlo von seinem Team nur selten. Udine hingegen zog sich weit zurück, war in den Zweikämpfen bissig und hatte immer wieder einen entscheidenden Fuß dazwischen. Die beste Chance der Bianconeri hatte noch McKennie nach einem Eckball per Kopf (27.).
Auch nach dem Seitenwechsel verstand es Juventus lange nicht, den gegnerischen Abwehrriegel zu brechen. Die langen Kerle in der Udinese-Verteidigung hatten mit den uninspirierten Flankenversuchen keine größeren Probleme. Selbst wagte sich die Heimelf nur vereinzelt nach vorne.
CR7 dreht auf und die Partie
Was war eigentlich mit Cristiano Ronaldo? Der Superstar hing oft in der Luft, stand dann aber in der 82. Minute zum Freistoß bereit. Weil de Paul in der Mauer den Arm strafbar ausfuhr, gab es Elfmeter für Juventus, den Cristiano Ronaldo sicher verwandelte. Angesichts des schweren Restprogramms (Milan, Sassuolo, Inter und Bologna) wäre ein Unentschieden im Kampf um die Champions League zu wenig gewesen und so warf Juve in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne. Der eingewechselte Rabiot fand mit einer langen Flanke am zweiten Pfosten Cristiano Ronaldo, der per Kopf zum späten 2:1-Siegtreffer durch die Beine von Keeper Scuffet vollstreckte (89.).
Damit hat Juventus weiterhin gute Chancen, nächste Saison in der Königsklasse anzutreten, die Bianconeri sind punktgleich mit dem Zweiten Bergamo und dem Vierten Milan auf Rang drei.