Bei seinem Heimdebüt hatte Antonio Di Salvo zweimal ganz spät gejubelt, bei seiner Auswärts-Premiere durfte sich der deutsche U-21-Coach dann ganz früh freuen - allerdings auch dank tatkräftiger Mithilfe der Hausherren. Ungarns Verteidiger Varju schlug im eigenen Strafraum ein fatales Luftloch und machte den Weg frei für Shuranov. Der Stürmer scheiterte noch an Hegyi, doch Schade staubte zur deutschen Führung ab (5.).
Auch abgesehen vom Treffer startete die deutsche Mannschaft, im Vergleich zum Israel-Spiel mit Katterbach statt Netz, stark in die Partie. Viel ging über rechts und Torschütze Schade, Shuranov schoss einen Freistoß knapp drüber (7.). Diesen Druck konnte Di Salvos Team allerdings nicht über die Anfangsminuten hinweg aurechterhalten, Ungarn kam immer besser ins Spiel - und im Anschluss an eine Ecke durch Kapitän Szendrei zu einer ersten guten Chance (20.).
Tillman erhöht - doch Ungarn hat die passende Antwort
Mitte des ersten Durchgangs schienen sich beide Teams zu neutralisieren, als das DFB-Team nach einem gelungenen Angriff erhöhte: Burkardt initiierte mit einem gekonnten Dribbling über links, über Shuranov und Schade lief der Ball weiter zu Tillman, der mit einem schönen Abschluss ins rechte Eck traf (32.). Kurz darauf hätte der Bayern-Akteur beinahe den Blitz-Doppelpack geschnürt, scheiterte nach einem Freistoß aber an Hegyi (36.).
Gruppe B
Eine weitere Standardsituation flog der deutschen Mannschaft dann aber um die Ohren: Nach einer DFB-Ecke konterte Ungarn blitzschnell und schnörkellos und nach zwei perfekt gespielten Pässen schoss Kiss präzise zum Anschlusstreffer ein (39.).
Kurioses Tor zieht Ungarn den Zahn - am Ende wird es deutlich
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die spielerisch durchaus gefälligen Ungarn zunächst am Drücker, hatten durch Nemeth (50.) eine erste Chance - und versetzten sich dann mit einem völlig verrückten Tor selbst den Knockout. Zunächst unterlief Varju am eigenen Strafraum ein Querschläger, dann wollte Csontos den Ball wohl mit Karacho aus dem Strafraum dreschen, schoss aber Shuranov auf den Fuß - und von dort flog die Kugel ins lange Eck (53.).
Mit diesem Tor hatten sich die Ungarn quasi selbst den Zahn gezogen, ein erneutes Aufbäumen blieb aus, die Partie war daraufhin vorzeitig entschieden - erst recht, als Schade mit einem tollen Dribbling das 4:1 des kurz zuvor eingewechselten Krauß vorbereitete (66.). Daraufhin plätscherte die Partie dem Ende entgegen. Aktivposten auf dem Platz blieb Burkardt, der noch zweimal den ungarischen Keeper Hegyi prüfte (72., 80.) und schließlich auch entscheidenden Anteil am späten Schlusspunkt hatte: Nach einer Kombination über Stiller und Krauß traf der deutsche Kapitän den Pfosten, Schade stand richtig - wie das frühe erste Tor war auch das späte fünfte Tor ein Abstauber des Freiburgers (90.).
In der Qualifikationsgruppe steht für die deutsche Elf damit die perfekte Bilanz von vier Siegen aus vier Spielen. Im nächsten Qualifikations-Spiel am 12. November trifft Di Salvos Team dann auf Polen. Vier Tage später geht es gegen San Marino.