EM

Ungarn - Portugal 0:3 | Ungarn belohnt sich nicht für großen Kampf

Abwehr um Keeper Gulacsi lässt Ronaldo und Co. lange verzweifeln

Ungarn: Kein Lohn für leidenschaftlichen Kampf

Anerkennung für die gute Leistung: Cristiano Ronaldo überwand den starken Schlussmann Peter Gulacsi erst spät im Spiel.

Anerkennung für die gute Leistung: Cristiano Ronaldo überwand den starken Schlussmann Peter Gulacsi erst spät im Spiel. Getty Images

Gerade ertönte der Schlusspfiff, da marschierte Cristiano Ronaldo schnurstracks zu Peter Gulacsi. Arm in Arm liefen der EM-Rekordtorjäger und der ungarische Keeper über den Platz. Ronaldo dürfte dem Leipziger seine Anerkennung über die Leistung gezollt haben, die den Titelverteidiger der Verzweiflung nahe brachte. Vor dem Mikrofon betonte der Portugiese kurz darauf: "Das war echt schwierig, die Ungarn haben wirklich gut verteidigt."

Die Abwehr des Underdogs hatte sich nach anfänglichen Problemen stabilisiert und hielt die geballte Offensivkraft der Portugiesen mit einer leidenschaftlichen Kampfleistung über weite Strecken vom Tor fern. Fand die Seleçao doch mal eine Lücke, war auf Gulacsi Verlass. "Mit etwas Glück hätten wir einen Punkt holen können", sagte der Keeper, "das wäre großartig gewesen. Aber: Wir werden es wieder versuchen."

Orban an zwei Gegentoren beteiligt

Dass die Magyaren am Ende nichts Zählbares mitnahmen, lag auch am Unglücksraben Willi Orban. Als zentraler Mann in der Fünferkette hielt der gebürtige Kaiserslauterer die Abwehr zusammen und hätte gemeinsam mit seinem Leipziger Teamkollegen Gulacsi entscheidenden Anteil an einem möglichen Punktgewinn gehabt - wäre da nicht die Schlussphase gewesen. Das 0:1 fälschte der 28-Jährige unglücklich ab, vor dem 0:2 verursachte er den Elfmeter am eingewechselten Rafa.

Wir haben uns über die verpassten Chancen geärgert und haben heute bewiesen, dass wir auch ohne Schlüsselspieler gut spielen können.

Ungarns Rolland Sallai

Zwischenzeitlich waren die Gastgeber in der mit 55.662 Zuschauern gefüllten Puskas-Arena in Budapest sogar der großen Überraschung nahe. In der zweiten Hälfte witterten die Ungarn ihre Chance, traten deutlich frecher auf als zuvor und erzielten sogar die vermeintliche Führung - jedoch aus einer Abseitsposition. "Wir haben alles gegeben, was wir hatten. Wir haben uns über die verpassten Chancen geärgert und haben heute bewiesen, dass wir auch ohne Schlüsselspieler gut spielen können", erklärte der Freiburger Roland Sallai bei "M4Sport". "Wir wollten ein Tor schießen, deshalb haben wir der zweiten Halbzeit mutiger gespielt und viel mehr Wert auf den Angriff gelegt. Die letzten zehn Minuten waren dann bedauerlich, das erste Tor war mit viel Pech verbunden."

Jetzt geht es gegen Weltmeister Frankreich am Samstag (15 Uhr) um die wohl letzte Chance aufs Achtefinale. "Wir werden auf jeden Fall wieder alles probieren", stellte Gulacsi klar.

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MK