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Erfolgreiche Union-Generalprobe - Ujah feiert Comeback

Baumgartl und Haraguchi treffen gegen Bilbao

Erfolgreiche Union-Generalprobe - Ujah feiert Comeback

Unions Anthony Ujah (re.) feiert nach einem Jahr Verletzungspause gegen Bilbao sein Comeback.

Unions Anthony Ujah (re.) feiert nach einem Jahr Verletzungspause gegen Bilbao sein Comeback. imago images/Matthias Koch

Nach Siegen gegen Drittligist Viktoria Berlin (5:2), Zweitligist Dynamo Dresden (3:0) und den französischen Erstligisten OGC Nizza (2:0) sowie einem Remis gegen den ukrainischen Meister Dynamo Kiew (1:1) konnte Union auch die Generalprobe für den Pflichtspielauftakt erfolgreich gestalten und Athletic Bilbao mit 2:1 (0:1) besiegen.

Trainer Urs Fischer setzte in der Startelf auf die drei Neuen Tymoteusz Puchacz, Rani Khedira und Andreas Voglsammer sowie Rückkehrer Taiwo Awoniyi. Acht Tage vor dem Pokalspiel bei Drittligist Türkgücü München wirkte der Auftritt der zunächst feldüberlegenen Eisernen in der ersten Halbzeit allerdings oft holprig, die Abstimmung fehlte mitunter, im Spiel nach vorne mangelte es an Präzision und Konsequenz. Voglsammer, von Awoniyi und Marcus Ingvartsen freigespielt, kam kurz vor der Pause links im Strafraum frei zur besten Chance für die Gastgeber. Der Zugang von Arminia Bielefeld erwischte den Ball allerdings nicht voll, der harmlose Abschluss war kein Problem für Bilbaos Schlussmann Julen Agirrezabala (39.).

Athletic hatte etwa 25 Minuten Anlaufzeit gebraucht, kam dann aber besser ins Spiel - und zu mehreren guten Chancen. Nach einem Fehler im Aufbau der Gastgeber traf Sancet den Innenpfosten (28.). Drei Minuten später setzte sich Alejandro Berenguer bei einem Steilpass robust im Sprintduell mit Puchacz durch und schob zur Führung für die Basken ein (31.). Einen Freistoß des Torschützen parierte Andreas Luthe zur Ecke (37.), Sancet schoss schließlich bei einem Konter vorbei (38.).

Rönnow feiert sein Debüt - Zwei Neuzugänge drehen Ergebnis

Zur zweiten Halbzeit brachte Fischer drei Neue, darunter auch Frederik Rönnow, der zu seinem Debüt für Union kam. Zudem stellte der Trainer der Eisernen, der auf die Olympiafahrer Max Kruse und Cedric Teuchert sowie Sheraldo Becker (laut Fischer von "muskulären Problemen" geplagt) verzichtete, auf Dreierkette um. Am Spielverlauf änderte sich aber zunächst wenig. Athletic, Tabellenzehnter der vergangenen Saison in der Primera Division, wirkte reifer und abgeklärter. Die Basken, die in zwei Wochen beim FC Elche in die Meisterschaft starten, waren dem zweiten Tor lange näher als Union dem Ausgleich. Die Eisernen brachten nach einer guten Stunde noch einmal frische Kräfte und kämpften sich jedoch gegen nachlassende Gäste zurück ins Spiel.

Nach einem von der Mauer geblockten Freistoß von Niko Gießelmann traf Neuzugang Genki Haraguchi mit einem Distanzschuss aus 18 Metern zunächst zum 1:1 (75.). Nur sechs Minuten später war in Timo Baumgartl eine weitere Neuverpflichtung erfolgreich. Der Innenverteidiger, von der PSV Eindhoven geliehen, köpfte eine Flanke von Gießelmann zum 2:1 ins Tor. In den Schlussminuten feierte zudem Anthony Ujah sein Comeback. Der Angreifer, den eine Knieverletzung ein Jahr lang außer Gefecht gesetzt hatte, wurde unter dem Applaus seiner Teamkollegen und der 8829 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei für Robert Andrich eingewechselt. Für den Nigerianer war es der erste Einsatz seit dem 27. Juni 2020 (3:0 gegen Fortuna Düsseldorf am 34. Spieltag).

Fischer sah "viele gute Dinge gesehen, aber auch Dinge, an denen es zu arbeiten gilt"

"Ich habe viele gute Dinge gesehen, aber auch Dinge, an denen es zu arbeiten gilt. Das Spiel hat auch aufgezeigt, dass wir noch was zu arbeiten haben", sagte Urs Fischer. "Toll" fand Unions Trainer, "wie sich die Mannschaft zurückgekämpft hat, dass sie das 0:1 nicht auf sich sitzen ließ". Weniger gut gefallen hatte dem Schweizer hingegen, dass sein Team mit dem Druck der Gäste Probleme hatte. "Bilbao hat sehr hoch gepresst, sehr aggressiv. Da hatten wir zum Teil unsere liebe Mühe", sagte Fischer, der außerdem bemängelte: "Die Genauigkeit, auch die Bewegung ohne Ball, fand ich nicht immer gut. Daraus können und müssen wir lernen."

Dennoch geht der 55-Jährige "mit einem guten Gefühl" in die finale Woche der Vorbereitung. "Wir sind auf dem Weg", sagte Fischer und erklärte: "Ich glaube aber auch, dass es einer gewissen Zeit bedarf, um zwölf neue Spieler zu integrieren. Wir haben noch eine ganze Woche Zeit, um Fortschritte zu erzielen."

Jan Reinold

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