Über den Platzverweis gab es keine zwei Meinungen: Bei einem missglückten Rückpass von Unions Fabian Schönheim spritzte Darmstadts Marco Sailer energisch dazwischen, umkurvte Mohamed Amsif - und dieser fuhr ihm heftig in die Parade. Notbremse. Rot. Romain Bregerie ließ sich die Chance nicht nehmen und traf vom Elfmeterpunkt zum zwischenzeitlichen 2:0.
Damit war die Partie quasi entschieden. In Unterzahl einen solchen Rückstand am Böllenfalltor aufzuholen, das war eine Herkulesaufgabe für die "Eisernen". Bei der Schlüsselszene der Partie machten weder Schönheim noch Amsif eine gute Figur. Am Freitag gegen St. Pauli bleibt dem deutsch-marokkanischen Schlussmann nur ein Platz auf der Tribüne, der DFB hat ihn für seine Notbremse für eine Partie gesperrt.
Die Wende in der Torwartdebatte bei Union Berlin? Kürzlich hatte Trainer Norbert Düwel zum dritten Mal den Keeper gewechselt und Amsif wieder zur Nummer eins befördert. Nun ist der 26-Jährige gesperrt - und Daniel Haas erhält wieder seine Bewährungschance. Bleibt abzuwarten, wer nach der Partie gegen St. Pauli Düwels Stimme bekommt.
Düwels Ärger: Fünf Gegentore nach ruhenden Bällen
Nach dem Schlusspfiff standen bei Düwels Ausführungen aber weniger die Torleute als vielmehr die Gegentore im Fokus. Allen Treffern gingen Standards voraus: ein Freistoß, ein Elfmeter, ein Einwurf und zwei Eckbälle. "Das habe ich persönlich noch nicht erlebt", fauchte Düwel, "wenn wir keine der fünf Situationen verteidigen können, wird es hier bei dieser spielstarken Mannschaft schwer zu bestehen."
Mit 0:5 untergangen, zudem in der Offensive harmlos bis auf zwei Schüsse des sonst zwar bemühten, aber bei der aufmerksamen Darmstädter Hintermannschaft abgemeldeten Sebastian Polter und die Rote Karte gegen Amsif. Da blieb Düwel nur, "den mitgereisten Fans Entschuldigung zu sagen."