Bundesliga (D)

Unions Offensiv-Rochade zahlt sich aus

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Unions Offensiv-Rochade zahlt sich aus

Gesichter einer neuen Union-Angriffsreihe: Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen (re.).

Gesichter einer neuen Union-Angriffsreihe: Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen (re.). picture alliance / Eibner-Pressefoto

Aaronson - der nominell allerdings eher offensiver Mittelfeldakteur ist - war der Mann, der den entscheidenden Treffer mit Überlegung und präziser Schusstechnik anbrachte und der 48. Akteur der Eisernen in deren Bundesliga-Historie ist, der seine Tor-Premiere feierte. Yorbe Vertessen wiederum lieferte die Vorlage. Sinnigerweise zwei Neuzugänge.

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Von der Besetzung des Sturms aus der Saison 2022/23 steht seit dem Winter-Transferfenster kein Profi mehr im Kader der Eisernen. In Sheraldo Becker (Real Sociedad San Sebastian) und Kevin Behrens (VfL Wolfsburg) gingen die letzten beiden Angreifer der Erfolgs-Saison 2022/23, die den Eisernen die Champions-League-Qualifikation beschert hatte. Zudem gab Union noch den erst im Sommer 2023 vom FC Chelsea ausgeliehenen David Datro Fofana zum FC Burnley ab.

Volland sprengt Stammbesetzung 

In Abwesenheit dieses Trios sind Benedict Hollerbach und Kevin Volland zuletzt das Sturm-Duo Nummer 1 gewesen. Das nun allerdings für das Heimspiel am kommenden Samstag gegen den 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker) gesprengt ist. Denn Volland sah in Hoffenheim - allerdings zu Unrecht - die Gelb-Rote Karte. Damit gehört der 31-Jährige zur Riege der Union-Akteure, die schon zweimal des Feldes verwiesen wurden.

Beim 0:3 am 3. September 2023 gegen RB Leipzig hatte Volland wegen groben Foulspiels Rot gesehen. Seine Vorgänger mit zwei Platzverweisen waren Robert Andrich (einmal Gelb-Rot, einmal Rot) und Marvin Friedrich (zweimal Gelb-Rot). Andrich und Friedrich wurden allerdings im Gegensatz zu Volland nicht innerhalb einer Saison zweimal vom Platz gestellt.

Variabler Vertessen setzt erste Duftmarke

Im Blickpunkt stand in Sinsheim neben Volland und dem Torschützen Aaronson aber auch Vertessen. Der 23 Jahre alte Offensivspieler, der am letzten Tag des Winter-Transferfensters von PSV Eindhoven verpflichtet wurde, zeigte nach zwei überschaubaren Vorstellungen bei seinem dritten Einsatz erstmals, womit er das Spiel der Berliner bereichern kann. Zwar profitierte der 1,74 Meter große und 73 Kilo schwere Profi vor der Vorlage zum Siegtor bei seinem Durchbruch auf dem linken Flügel vom Stellungsfehler und der Schlafmützigkeit des Hoffenheimers Anton Stach, aber Vertessen zeigte auch, dass er erstens antrittsschnell und sprintstark sowie zweitens auch mit dem Blick für den Raum und seine Nebenleute ausgestattet ist.

In einem 4-2-3-1-System oder einem 4-3-3 sehen die Verantwortlichen den Blondschopf auf dem Flügel am besten aufgehoben, aber zu den Qualitäten des Belgiers gehört auch seine Flexibilität. So kann Vertessen auch als zweite Spitze oder hängender Angreifer agieren. Jedenfalls hat er in Sinsheim seine erste Duftmarke hinterlassen. Und beinahe wäre Vertessen noch Spieler des Spiels geworden. Aber als er in 89. Minute frei vor Hoffenheims Keeper Oliver Baumann auftauchte, fand er in diesem seinen Meister. Aber ein Anfang ist gemacht für den Mann, den Union bereits im vergangenen Sommer haben wollte.

Andreas Hunzinger

Bilder zur Spielpaarung Hoffenheim gegen Union Berlin