Bundesliga (D)

Uphoff und Atubolu: "Offenes Rennen" hinter Flekken

Freiburgs U-21-Nationalkeeper fordert bisherige Nummer 2 heraus

Uphoff und Atubolu: "Offenes Rennen" hinter Flekken

Steigt er in der Freiburger Torwarthierarchie auf? Noah Atubolu.

Steigt er in der Freiburger Torwarthierarchie auf? Noah Atubolu. IMAGO/ULMER Pressebildagentur

Benjamin Uphoff wechselte im Sommer 2020 ablösefrei vom Karlsruher SC als neue Nummer 2 in den Breisgau. Bitter für den 28-Jährigen: Diese Rolle behielt er auch trotz Flekkens komplizierter Ellbogenverletzung unmittelbar vor Saisonbeginn, weil die Freiburger kurzfristig Florian Müller für ein Jahr als neuen Stammkeeper ausliehen.

In der abgelaufenen Spielzeit nahm Flekken seinen angedachten Platz mit einem Jahr Verspätung ein, beeindruckte mit fast durchweg starken Leistungen und schaffte es unverhofft schnell in die niederländische Nationalmannschaft, für die er inzwischen schon vier Einsätze absolviert hat. Als Ersatzmann saß Uphoff auf der Bank - bis auf wenige Ausnahmen.

Uphoff muss um Nummer-2-Status bangen

In der 2. DFB-Pokalrunde in Osnabrück blieb der spätere Finalist nur durch Elfmeterheld Uphoff überhaupt im Wettbewerb. In seinen ersten beiden Bundesliga-Einsätzen Anfang Januar 2022 gegen Bielefeld und in Dortmund, als Flekken coronabedingt ausfiel, hinterließ die Nummer 2 hingegen einen unsicheren, fehlerbehafteten Eindruck. Wie in so manchem Testspiel und am 7. Drittligaspieltag gegen Braunschweig, als er einmal Spielpraxis bei der U 23 sammelte.

Nun muss Uphoff um seinen Status im Profiteam kämpfen. Der aus dem SC-Nachwuchs stammende gebürtige Freiburger Noah Atubolu fordert ihn heraus. Das 20-jährige Kraftpaket wurde erst vergangenen Sommer als Nummer 3 in den Profikader befördert, empfahl sich als überzeugender Drittliga-Stammkeeper jedoch bereits als U-20-Jahrgang für das deutsche U-21-Nationalteam. Dort erarbeitete er sich gar das Vertrauen in den wichtigen EM-Qualifikationsspielen im März gegen Lettland und in Israel, ehe er dem Auswahlteam im Juni verletzt fehlte.

3. Liga als attraktive Option

Nun könnte Atubolu, der am Mittwoch wegen einer Blase am Fuß wie Kevin Schade (nach Bauchmuskel-OP) und Daniel-Kofi Kyereh (nach Muskelverhärtung) nur individuell trainierte, in der Freiburger Hierarchie aufsteigen. "Es ist ein offenes Rennen", sagt Sportvorstand Jochen Saier im Gespräch mit dem kicker über die Rangordnung hinter Flekken. Aussicht auf Bundesliga-, Europa-League-, oder Pokaleinsätze bei einem Flekken-Ausfall ist ein großer Anreiz, dennoch bleibt Wettkampfpraxis in der 3. Liga eine attraktive Option für beide Reservekeeper. Besonders Atubolu wird darauf Wert legen, regelmäßig zu spielen, will er doch bei der U-21-EM im Sommer 2023 im deutschen Tor stehen.

Flekken hat derweil ein noch größeres Ziel vor Augen: Den Platz im niederländischen WM-Tor im Winter in Katar. Den will er sich über die Bestätigung seiner starken Debütsaison als Stammkeeper in der Bundesliga sichern. Zudem kann er sich erstmals im Europacup präsentieren und beweisen.

Warum Flekken auch mit Selbstkritik auf die erfolgreiche Saison 2021/22 blickt, wie er die Lage im Nationalteam einschätzt und was Sportvorstand Saier über den Stammkeeper sagt, lesen Sie im aktuellen kicker (Donnerstagsausgabe oder ab Mittwochabend im eMagazine).

Carsten Schröter-Lorenz

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