Zwar musste Valencia-Coach Cuper seine Mannschaft im Vergleich zur Hinspiel-Nullnummer nur auf zwei Positionen variieren. Zu ersetzen hatte er aber immerhin die gelb-gesperrten Carboni und Baraja. Für sie lief neben Aurelio Fabio der argentinische Youngster Aimar von Anbeginn auf. Leeds Uniteds Trainer O`Leary konnte wieder auf seine eingespielte Stammelf zurückgreifen und musste lediglich Heißsporn Bowyer ersetzen. Der hatte im Hinspiel, unbemerkt vom Referee, Gegenspieler Sanchéz gefoult und sitzt deswegen eine Sperre (drei Spiele) ab. Für ihn wurde Bakke aufgeboten.
Das Halbfinale auf einen Blick
Die Spanier starteten hoch motiviert und konzentriert in die Partie, eine gute Chance von Mendieta, schon in Minute drei, war die logische Folge. Den schnittigen Spielaufbau konnte Valencia denn auch schon in der 16. Spielminute in Zählbares umsetzen. Nach mustergültiger Vorarbeit des spanischen Aktivpostens Mendieta war Sanchez zur Stelle und markierte mit der Schulter bzw. mit dem Arm einen zumindest diskussionswürdigen Treffer zum 1:0. In der Folgezeit gingen die Männer von der Insel couragierter zu Werke, entwickelten mehr Druck nach vorne und kamen durchaus zu ihren Chancen. Turbulent ging es insbesondere in der Schluss-Viertelstunde zu: Bakke hatte im Sechzehner die Chance zum Ausgleich und kaum fünf Minuten später scheiterte Batty mit einem Schuss aus 13 Metern am spanischen Schlussmann. Doch obwohl Leeds die Partie besser in den Griff bekam, blieb Valencia gefährlich. Die Schlussminuten der ersten Hälfte deuteten denn auch schon an, was kurz nach dem Pausentee die 2:0-Führung bringen sollte: Technisch ansehnlich vorgetragene Spielzüge und brilliante Einzelleistungen.
Scheiterte Valencia in Person Ayalas in der 42. Minute noch mit einem Kopfball, bei dem er sich gegen zwei hochgewachsene Engländer durchsetzte, so bezwang Sanchéz zwei Minuten nach Wiederanpfiff United-Keeper Martyn mit einem sehenswerten Schuss aus gut zwanzig Metern. Als der auffällige Mendieta gerade fünf Minuten später aus der gleichen Distanz abzog und den Ball zum 3:0 ins Tor zirkelte (52.), war das Spiel vollends entschieden. Auf ein letztes Aufbäumen von Leeds wartete man im weiteren Verlauf der Partie vergebens, zu aussichtslos war dazu wohl der Rückstand. Der FC Valencia hatte durchaus Möglichkeiten, das Resultat noch höher zu schrauben. Sanchez (67., 90.), Mendieta (72.) und Carew (86.) scheiterten jedoch am Pfosten bzw. am englischen Keeper. Für eine unschöne Szene sorgte kurz vor Schluss der junge Smith. Für sein rüdes Einsteigen gegen Vicente sah er völlig zu recht die rote Karte (90.).
Die überzeugende Leistung und der verdiente Sieg der Spanier wurde allein durch den Treffer zum 1:0, bei dem der Doppel-Scorer Sanchéz den Arm zur Hilfe nahm, getrübt.