"Ich bin kein Dieter Bohlen, ich kann das nicht gut beurteilen. Den ein oder anderen schiefen habe ich wahrgenommen, aber ich glaube Zlatko und Lars haben sich sehr, sehr gefreut, dass die Jungs ein Ständchen gesungen haben", sagte Verls Coach Guerino Capretti schon vor der Partie am Mikrofon von "MagentaSport". Der Grund: Bei den Ostwestfalen ist es Tradition, dass die Mannschaft Geburtstagskindern ein Ständchen singt. In diesem Fall hatten beim SCV sogar zwei Spieler ihren Ehrentag: Lars Ritzka wurde 23 - Zltako Janjic 35. Dass beide gegen Türkgücü keinen Treffer erzielten, war am Ende egal, denn nach frühem Rückstand drehten die Kollegen im zweiten Durchgang die Partie.
Der Siegtorschütze zum 2:1 hatte wohl auch aufgrund seines Treffers guten Grund auf die Heimreise zu blicken: "Die Hinfahrt war schon lustig, die Rückfahrt wird aber sicherlich besser und wir haben eine weite Fahrt vor uns. Von daher haben wir auch genug Zeit zu feiern", erklärte Justin Eilers. Das Geburtstagsduo hatte wohl Kaltgetränke im Teambus gelagert. Und gut, dass Lasse Jürgensen und Eilers einnetzten und Robin Brüseke hinten nichts mehr zuließ - denn der Verzehr war auf der Heimreise nur bei einem Sieg gestattet.
Ligabestwert beim "Spiele drehen"
Neben dem Geburtstags-Spieltag war auch der Austragungsort besonders. Türkgücü trug die Partie nicht wie sonst häufig in dieser Saison im Stadion an der Grünwalder Straße aus, sondern im Olympiastadion. Vor dem Freitagabendspiel war Verls Trainer wohl schon einmal dort: "Mit 15 habe ich hier eine Besichtigung gemacht, das ist schon sehr, sehr beeindruckend alles." In München im Olympiastadion zu gewinnen, das schaffe nicht jeder, so Capretti. "Ist ganz cool." Für seine Mannschaft war es der fünfte Punktgewinn in Folge und die zwölfte Partie in dieser Saison, die Verl nach Rückstand noch in ein Remis oder einen Sieg drehen konnte - das ist Ligabestwert!