Spätestens nach dem 1:1 von Barcelona im Hinspiel der Copa del Rey unter der Woche war Real gewarnt: Im Balaidos gewinnt es sich nicht einfach so. Auch deswegen bot Trainer Zinedine Zidane seine beste Elf auf, in der Daniel Carvajal (Sperre) und Kapitän Sergio Ramos (Wadenverletzung) fehlten. Bei den Hausherren saß der ehemalige Dortmunder Mor mal wieder zu Beginn nur auf der Bank.
Die Königlichen gingen die unangenehme Auswärtsaufgabe mit dem nötigen Ernst an: Nach nur zwei Minuten bot sich Bale eine gute Abschlusschance, doch bei seinem Kopfball verlor der Waliser im entscheidenden Moment die Orientierung. In der Folge suchten die Hausherren nach einer Antwort. Speziell die in der 14. Minute hatte es dann in sich: Hugo Mallo fand am ersten Pfosten Iago Aspas, dessen Abnahme an den rechten Pfosten klatschte.
Bale bestätigt sein Formhoch
Und Vigo blieb dran, versteckte sich keineswegs. Wass hatte plötzlich die gute Schusschance, scheiterte allerdings kläglich (25.). Das wollte der 16-malige dänische Nationalspieler nicht lange auf sich sitzen lassen: Als Real viel zu weit aufrückte, bediente ihn Iago Aspas - und Wass hob das Leder lässig wie sehenswert über den zu weit vor seinem Tor stehenden Navas (33.). Wirklich lange konnte Celta die Führung allerdings nicht genießen. Nur drei Minuten später standen nämlich die Galicier fatalerweise zu hoch: Kroos schickte mit einem genialen Ball Bale auf die Reise, der Schlussmann Ruben alt aussehen ließ - 1:1 (36.).
Und der Waliser hatte noch nicht genug, hielt wenig später bei der Flanke von Isco nur den Außenrist hin - Spiel gedreht (38.). Für den pfeilschnellen Linksfuß war es die elfte direkte Torbeteiligung in den letzten 13 Pflichtspielen (sieben Treffer, vier Assists). Nach dem Wechsel ließen sich die Gastgeber aber nicht vom 1:2-Rückstand aus der Bahn werfen, spielten weiter mutig und frech nach vorne. Die erste Chance hatte der im Sommer unter anderem vom VfB Stuttgart umworbene Johnny Castro, doch der Spanier zielte aus der Distanz ein kleines Stück zu hoch (60.).
Aspas scheitert - und jubelt dann doch spät mit
Nach mehreren vergeblichen Anläufen wurde Celta dann belohnt, weil Iago Aspas Navas umkurvte und dann vom Costa Ricaner umgerissen wurde - Elfmeter und Gelb (71.). Der Linksfuß trat allerdings selbst an und scheiterte am glänzend reagierenden Navas, der selbstverständlich auch den Wirbel um den von Real umworbenen Kepa mitbekommen haben dürfte .
Der endgültige Genickbruch? Nicht mit den unbändig kämpfenden Galiciern, die sich gegen die drohende Niederlage stemmten. Mit Mor kam frisches Blut für die Schlussviertelstunde, doch es war erneut Wass, der beim zweiten Vigo-Tor kräftig mithalf. Seine Flanke fand in der Mitte Maxi Gomez, der unbedrängt wuchtig einköpfte - 2:2 (82.). Hatte Real noch eine Antwort parat? Nach einem Schuss ans Außennetz schüttelte CR7 nur mit dem Kopf (84.), Joker Vazquez vergab in der 90. Minute frei vor Ruben.
Es blieb beim 2:2, wodurch Real nun bereits 16 (!) Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Barcelona hat. Die Meisterschaft können die Blancos abhaken. Speziell in der Fremde geht kaum etwas zusammen: Die letzten vier Liga-Auswärtsspiele konnten die Königlichen nicht gewinnen - ihre schlechteste Serie seit Dezember 2008. Am Mittwoch wartet im Achtelfinal-Rückspiel in der Copa del Rey mit Zweitligist Numancia ein Aufbaugegner. Anschließend kommt Villarreal ins Bernabeu.