Viktoria-Coach Patrick Glöckner wechselte im Vergleich zum 2:2 beim Bonner SC auf drei Positionen. Für Holzweiler, Popovits und Kreyer (alle Bank) begannen Lohmar, Mfumu sowie Baumgärtel, der erst am Dienstag von der Viktoria verpflichtet worden war und zu seinem ersten Einsatz für die Kölner kam.
Leipzigs Trainer Ralf Rangnick reagierte auf die kurze Pause zwischen den Pflichtspielen und warf nach dem 1:1 in der Europa-League-Qualifikation bei Universitatea Craiova die Rotationsmaschine an. Für Mvogo, Saracchi, Orban, Konaté, Kampl, Cunha (alle Bank) und Sabitzer (nicht im Kader) spielten Gulacsi, Klostermann, Upamecano, Laimer, Ilsanker, Bruma und Augustin von Beginn an. Nationalstürmer Werner fehlte mit Magen-Darm-Problemen kurzfristig im Aufgebot.
Koronkiewicz zu schnell für Leipzig: Köln führt!
Erwartungsgemäß übernahm RB von Beginn an die Kontrolle, wurde allerdings von den Kölnern früh im Spielaufbau attackiert und kam in der Offensive kaum zur Entfaltung. Da auch Leipzigs Abwehr die seltenen Nadelstiche der Viktoria konzentriert abwehrte, dauerte es bis zur 24. Minute, ehe der Regionalligist in Person von Backszat per Fallrückzieher die erste Halbchance der Partie verzeichnete. RB kam im ersten Durchgang zwar zu zahlreichen Eckbällen, die einzige Torchance für die Rangnick-Elf verzeichnete bezeichnenderweise aber ein Kölner: Reiche grätschte eine Forsberg-Hereingabe nur knapp am eigenen Tor vorbei (34.).
Ein Konter aus der extrem gut organisierten Viktoria-Defensive heraus brachte stattdessen tatsächlich die Führung für den Außenseiter: Koronkiewicz setzte tief in der eigenen Hälfte zum Sprint an, überspurtete zunächst Ilsanker, spielte dann Upamecano schwindlig und schlug letztendlich eine präzise Flanke auf Golley, der die Hereingabe zum 1:0 verwertete (39.) - die Halbzeitführung und die Belohnung für extrem zweikampfstarke Kölner.
DFB-Pokal, 1. Runde
Poulsen und Forsberg drehen die Partie
Rangnick reagierte auf die uninspirierte Vorstellung seines Teams im ersten Durchgang und brachte zur Pause Kampl sowie Neuzugang Saracchi in die Partie. Der Druck des Favoriten wurde im Anschluss deutlich größer, Patzler verhinderte gegen Augustin (47.) und Demme (48.) innerhalb kürzester Zeit zweimal den Ausgleich. RB drängte die Kölner nun immer weiter in die Defensive - und kam verdient zum 1:1. Patzler vereitelte zunächst noch glänzend gegen Bruma, der Abpraller landete aber bei Klostermann, der den Ball an den Pfosten anstatt ins leere Tor köpfte. Der Außenverteidiger bekam aber noch eine Chance, legte den Ball zurück in die Mitte, wo Poulsen den Ball mit etwas Glück über die Linie brachte (61.).
Der Regionalligist wurde nun immer weiter in die Defensive gedrängt, die Angriffe der Leipziger rollten fast im Minutentakt in den Viktoria-Strafraum. Augustin traf mit einem satten Distanzschuss noch die Latte (66.), dann erzielte Forsberg nach einem Leipziger Konter mit einem Schuss unter die Latte das verdiente 2:1 (69.).
Notbremse Saracchi - RB siegt in Unterzahl
RB schien nun die Oberhand zu haben, musste aber noch einmal gehörig zittern. Bei einem Kölner Konter lief Koronkiewicz frei auf Gulacsi zu, Saracchi griff kurz vor dem Strafraum zur Notbremse - Rot für den Südamerikaner und Glück für Leipzig, dass Golleys anschließender Freistoß in der Mauer hängen blieb (77.). Köln warf in Überzahl noch einmal alles nach vorne, war aber nicht mehr in der Lage, noch die Verlängerung zu erzwingen. In der Schlussminute stellte Augustin nach einem Konter gar noch auf 3:1 (90.+3).
Für Viktoria war es die erste Niederlage nach zuletzt 33 ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge. Den Versuch, die nächste Serie derartige zu starten, wollen die Kölner am Samstag (14 Uhr) in der Regionalliga West starten, dann ist Viktoria in Oberhausen zu Gast. Leipzig startet am Samstag (18.30 Uhr) mit dem Gastspiel in Dortmund in die neue Bundesligasaison, zuvor steht am Donnerstag das Hinspiel der Europa-League-Play-offs bei Sorja Luhansk aus der Ukraine an (20.30 Uhr).