Emery, der mit einem schnellen Abschied zu Newcastle United in Verbindung gebracht wird, änderte seine erste Elf im Vergleich zum Hinspiel von 14 Tagen (4:1) zweimal: Defensivspieler Foyth (angeschlagen) und Stürmer Gerard (verletzte sich zuletzt gegen Bilbao) rotierten raus, dafür spielten Mario Gaspar für hinten rechts und Angreifer Dia.
Der Trainer der Young Boys, David Wagner, musste seine Anfangsformation nach dem ersten Duell mit dem "Gelben U-Boot massiv umbauen: Der Ex-Schalker Coach ließ noch sechs Spieler drin - Keeper von Ballmoos, Camara, Lefort, Martins und Siebatcheu waren nicht mehr von Anfang an dabei, dafür durften Torwart Faivre, Hefti, Bürgy, Sierro und Rieder das richtungsweisende Duell angehen.
Dem stürmischer Anfang folgt die Flaute
Der Schweizer Meister durfte nicht verlieren, um die Hoffnung auf das Achtelfinale am Leben zu erhalten. Stürmisch stieg die Wagner-Elf nicht ein, hatte aber durch Sierros schönen Volleyaufsetzer die erste Chance des Spiels (3.). Als Danjuma losdribbelte und Coquelin mit einem satten Schuss YB-Torwart Faivre prüfte (7.), schien sich der offene Schlagabtausch aus dem Hinspiel zu wiederholen. Doch das wäre zu viel verlangt gewesen, beide Mannschaften besannen sich schnell auf ihre Aufgaben und schlossen erstmal wieder ihre Lücken.
Eine Eckball-Variante täuscht alle Berner
Fast eine halbe Stunde passierte dann nichts mehr richtig Sehenswertes in den Strafräumen, bis eine eher harmlose Eckball-Variante Villarreal die Führung bescherte. Dieser Standard wurde kurz ausgeführt, die Schweizer ließen sich kollektiv auf die linke Seite herauslocken und übersahen den durchstartenden Mario Gaspar am zweiten Pfosten. Seine Kopfball-Vorlage fand Capoue, der mit seinem zweiten Versuch aus fünf Metern das 1:0 erzielte (36.). Die Emery-Elf hatte nun Oberwasser, kombinierte sicher und ließ die Eidgenossen dem Ball hinterherjagen.
Bitterer VAR für Fassnacht
Die Young Boys kamen aggressiver aus der Kabine und holten sich schnell drei Gelbe Karten ab. Jubeln durfte die Wagner-Elf auch, doch Fassnachts Ausgleichstreffer per Kopf im Anschluss an einen Freistoß wurde vom Schiedsrichter-Team kassiert, weil der stürzende Bürgy Villarreal-Keeper Rulli bei der Parade behinderte (55.). Bern sah das Momentum, doch auch Rieders Lupfer aus 40 Metern, den Raul Albiol von der Linie köpfte (64.), fand den Weg ins Tor der Spanier nicht.
Der Ausgleich schien in der Luft zu liegen, doch zwei Villarreal-Eckbälle erschreckten die Schweizer nachhaltig. Der eingewechselte Manu Trigueros (73.) und Capoue (74.) hatten das zweite Villarreal-Tor glasklar vor Augen, doch einmal parierte Faivre bravourös, das zweite Mal flog der Ball aus drei Metern vorbei.
Danjuma setzt den Schlusspunkt - Schönes Abschiedsgeschenk für Emery?
Diese beiden Szenen bildeten den Auftakt einer etwas wilden Schlussphase, beide Teams spielten nun entschlossen nach vorne, doch echte Chancen blieben trotz dieser Marschroute aus. Und dennoch fiel noch ein Treffer. Capoue verlor den Ball an der linken Außenlinie, setzte energisch gegen Rieder nach und spitzelte die Kugel so exakt in den Lauf von Danjuma, der mit der Pike das 2:0 erzielte (89.). Damit war das Spiel entschieden - Villarreal jubelte verdient, freut sich über Platz 1, weil Atalanta noch spät das 2:2 gegen ManUnited kassierte. Damit dürfte Trainer Emery aller Voraussicht nach ein schönes Abschiedsgeschenk bekommen haben, der Spanier wird sich aus der Königsklasse wohl verabschieden und sich mit Newcastle in den Abstiegskampf der Premier League stürzen.
Die Young Boys sind am Samstag um 18 Uhr beim Grasshopper Club Zürich zu Gast. Tags darauf um 14 Uhr empfängt Villarreal den FC Getafe. In der Königsklasse spielen die Spanier als nächstes am 23. November um 18.45 Uhr gegen Manchester United, Bern empfängt am gleichen Tag um 21 Uhr Atalanta Bergamo.