Bundesliga

WAC-Profi Novak über seine Situation: "Glücklich, aber unzufrieden"

Wenig Spielzeit unter Schmid

WAC-Profi Novak über seine Situation: "Glücklich, aber unzufrieden"

Michael Novak kam unter Schmid in fünf Spielen auf lediglich 50 Einsatzminuten.

Michael Novak kam unter Schmid in fünf Spielen auf lediglich 50 Einsatzminuten. GEPA pictures

Der Wolfsberger AC hat am vergangenen Samstag einen ganz wichtigen Auswärtssieg bei Austria Lustenau geholt. Durch den Erfolg im "Ländle" hat man nun einen Polster von sechs Zähler auf Tabellenschlusslicht Ried. Auch wenn es noch ein langer Weg bis zum erhofften Klassenerhalt ist, ist dem WAC "ein Stein vom Herzen gefallen", wie Abwehrspieler Michael Novak in der "Sky"-Sendung "Talk & Tore" erklärte.

QUALIFIKATIONSGRUPPE - 25. SPIELTAG

Vor allem als Reaktion auf den desaströsen Auftritt des WAC bei der WSG Tirol - die Kärntner kassierten eine herbe 0:4-Pleite - war der Sieg beim Quali-Gruppen-Ersten enorm wichtig, weiß Novak: "Wir haben es aufgearbeitet. Wir haben in Tirol nicht die mentale Antwort im Kopf gehabt, mit einem Rückstand umzugehen. Wir haben uns dann zusammengesetzt und gesagt, Rückstände sind ganz normal. Wir müssen einen Weg finden, wie wir wieder aufstehen. Das hat die Mannschaft über die Woche sich sehr zu Herzen genommen.“

Auch in Lustenau geriet der WAC früh in Rückstand. Lukas Fridrikas brachte die Lustenauer bereits nach zehn Minuten in Führung. In Hälfte zwei drehte Wolfsberg das 0:1 aber noch in ein 3:1. "Wir haben uns vorgenommen, auf Rückschläge, die kommen werden, positiv zu reagieren. Genau das hat das Spiel gebracht."

Europas Rekordmeister, die am längsten auf den nächsten Titel warten

Ob die jüngsten Erfolge - neben dem Sieg in Lustenau hat der WAC auch Anfang April gegen Ried gewonnen - mit dem Trainerwechsel zu tun haben, lässt sich noch nicht wirklich beantworten. Dennoch kennt Novak auch die positiven Effekte eines Trainerwechsels: "Meistens kommt dann jemand, der für etwas anderes steht. Da kommt ein komplett anderes Gedankengut auf einen zu. Die Hierarchien werden wieder durchgewürfelt. Eine festgefahrene Situation wird aufgelockert.“

Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat uns als Mannschaft nicht mehr gefallen.

Michael Novak über die letzten Spiel unter Schmids Vorgänger Robin Dutt.

So habe auch Schmid einiges umgekrempelt, meint Novak: "In der Philosophie, wie man ein Spiel angeht, ist es ein Riesenunterschied. Ist es vorher mehr darum gegangen, die Tiefe zu attackieren, ist es jetzt eher so, dass wir den nächsten Mitspieler suchen und Ballbesitzfußball spielen wollen. Das ist ein komplett anderer Gedanke und das braucht eben Zeit." Dass der Verein Robin Dutt vor die Tür gesetzt hat, hat laut Novak besonders mit den letzten Spielen während seiner Amtszeit zu tun: "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat uns als Mannschaft nicht mehr gefallen, sie hat dem Trainer nicht mehr gefallen und auch den Fans und dem Verein als Ganzem."

Kaum Spielzeit unter Schmid

Novak selbst kam der Wechsel auf der Trainerbank bislang noch nicht wirklich zugute. Unter Schmid kam Novak in den bisherigen fünf Spielen auf lediglich zwei Einsätze und insgesamt 50 Spielminuten. Ein Startelfeinsatz war nicht dabei. Das sah unter Vorgänger Robin Dutt noch anders aus. Da fand sich Novak des Öfteren über die volle Distanz auf dem Platz wieder.

Trotz seiner schwierigen sportlichen Situation kann Novak aktuell auch die positiven Dinge sehen. Im Sommer 2021 wurde beim Defensivspieler die chronische Darmerkrankung Morbus Crohn diagnostiziert. Es war ein langer Weg zurück. "Ich bin sehr happy, dass ich bei der Mannschaft sein und spielen kann. Das ist mit meiner Krankheit nicht selbstverständlich. Ich habe jetzt richtig gutes Vertrauen zu meinem Körper und in mein Können."

Dennoch erhofft sich Novak selbstverständlich mehr Spielzeit. Er sei "glücklich, aber unzufrieden. Die Ironie ist, jetzt darf ich nicht spielen. Das ist etwas schwierig für mich. Ich versuche aber, meine Rolle so gut wie möglich auszufüllen.“ Mehr Spielzeit braucht Novak auch, um sich wieder ins Rampenlicht zu spielen. Das sei vor allem angesichts seines im Sommer auslaufenden Vertrags wichtig. Wie es bei ihm weitergeht, ist noch ungewiss. Novak hat aber den Wunsch, seine Karriere beim WAC fortzusetzen: "Ich fühle mich sehr wohl in Wolfsberg und möchte unbedingt weiter Fußball spielen. Ich hoffe, dass es sich verwirklichen lässt, ansonsten wird sich etwas anderes auftun."

Lesen Sie auch: Novak im Gespräch: "An den richtigen Stellen darf das Feuer schon brennen"

mc