Bundesliga (D)

Wächter will kämpfen

Rostock: Offenes Duell mit Hahnel

Wächter will kämpfen

Stefan Wächter

Stefan Wächter gibt sich dieser Tage besonders kämpferisch. imago

Die Zeiten haben sich gewandelt: Rostocks Trainer hat einen Zweikampf ausgerufen - zwischen Wächter und Herausforderer Jörg Hahnel. Hahnel, der am morgigen Freitag in Dubai seinen 26. Geburtstag feiert, spricht von seiner ersten echten Chance, seit er 2006 von Aue nach Rostock kam. Und Wächter? Er spricht mit der Gelassenheit eines Profis, der seit 2001 so manches Tal in der Bundesliga durchschritten hat. "Ich denke, unser Trainer hat erkannt, dass mir ein Konkurrenzkampf besser tut als ein Freifahrt-schein." Ein Konkurrenzkampf, den beide Kontrahenten als sportlich fair beschreiben.

15 Spiele hat Wächter bestritten. Dem unglücklichen Saisonauftakt beim FC Bayern und gegen Nürnberg, als die Hansa-Fans bereits nach Vorgänger Mathias Schober riefen, folgten Wochen der Stabilisierung, in denen er nachwies, dass er das Zeug zum Stammkeeper hat. Bis zum Spiel gegen Hannover, als er die 0:3-Niederlage mitverschuldete. Danach musste er in Leverkusen wegen einer Magen-Darm-Grippe seinen Platz räumen, ermöglichte so das Bundesliga-Debüt von Hahnel. "Ich habe noch Potenzial nach oben, aber ich denke, meine Hinserie war insgesamt okay", sagt Wächter. Pagelsdorf hatte ihn im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Bochum dennoch nicht gebracht - Vorteil Hahnel, weil die Partie 2:0 endete?

"Ich bin durch viele Täler durchgegangen"

Stefan Wächter

Pagelsdorf will beide Keeper genau beäugen, lässt sie während der Vorbereitungsspiele im Wechsel ran. Beim bislang einzigen Testspiel, dem denkwürdigen 2:0 in Teheran gegen den Iran, durften beide über jeweils 45 Minuten ran. Zweifel kommen Wächter dennoch nicht. Gedanken, dass sich Geschichte wiederholt und er wie wiederholt in Hamburg den Status als Nummer eins einbüßen muss, schiebt der gebürtige Westfale beiseite. "Ich bin mir meiner Stärke bewusst. Ich würde sogar sagen, selten zuvor war ich mir meiner Stärken so bewusst wie jetzt." Der Grund? Die Erfahrungen aus der Vergangenheit. "Ich bin durch viele Täler durchgegangen, zum Beispiel auch zu Saisonbeginn, habe mich aber immer zurückgekämpft." Wächters Überzeugung: "Ich weiß, dass ich mich auch in Zukunft durchsetzen werde." Das glaubt allerdings auch Hahnel. Nicht zuletzt deshalb wird er den auslaufenden Vertrag wohl verlängern.

Sebastian Wolff