Bundesliga (D)

Sandro Wagners Gespräch mit Allofs bei Werder: "Das war schon krass"

Ex-Nationalstürmer bei "kicker meets DAZN"

Wagners Gespräch mit Allofs: "Das war schon krass, das hat mich geprägt"

Gab bei "kicker meets DAZN" interessante Einblicke: Sandro Wagner, hier 2010 im Werder-Trikot.

Gab bei "kicker meets DAZN" interessante Einblicke: Sandro Wagner, hier 2010 im Werder-Trikot. imago images

44 Tore in 180 Bundesliga-Spielen, dazu noch acht Länderspiele (fünf Tore) sowie Einsätze auf internationalem Parkett. Rückblickend kann Wagner durchaus zufrieden sein mit dem, was er erreicht hat. Der ehemalige Stürmer betont auch, dass er "sehr, sehr dankbar" für alles ist. Dennoch gab es für ihn immer eine Welt abseits des Platzes. "Ich habe Fußball als Arbeit gesehen, ihm nicht alles untergeordnet", sagt er.

Deshalb fällt es ihm nicht schwer, nicht mehr aktiv zu sein, auch wenn er sich sein Karriereende anders vorgestellt hatte. "Das war nicht von heute auf morgen. Es ist ein schleichender Prozess, die Karriere zu beenden", blickte Wagner zurück, "aber für mich war immer klar: Nach China ist es vorbei. Ich hatte nicht mehr die Lust, von meiner Familie getrennt zu sein. Es ist eine Entscheidung, die ich nicht bereue."

Wenn du 20 bist und die ganze Welt weiß, dass der Verein dich loswerden will, das prägt.

Sandro Wagner

Er habe positive wie negative Erfahrungen gemacht. Unvergessen blieb ihm ein Gespräch mit Klaus Allofs. Damals stand er in Bremen unter Vertrag, aber an der Weser wollte man ihn nicht - und das wurde ihm von Allofs, dem damaligen SVW-Geschäftsführer, klar mitgeteilt, wie Wagner erläuterte. "Er sagte zu mir: 'Wenn du nicht von alleine gehst, dann gehst du in die zweite Mannschaft oder trainierst gar nicht mehr.'" Für Wagner war das eine "schlimme Situation", auch weil er damals "keine Optionen" hatte.

Wagner ist immer noch stolz: "Ich blieb standhaft"

Auf seine Reaktion ist er aber heutzutage noch stolz. "Ich blieb standhaft. Ich habe gesagt: 'Sportlich seid ihr nicht zufrieden, ich auch nicht. Ich habe aber einen Vertrag unterschrieben, den habt ihr auch unterschrieben. Wir müssen versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Es ist kein guter Stil, dass ihr mich nicht zum Training mit der ersten Mannschaft lasst. Aber wenn ihr meint, das machen zu müssen, dann macht es.' Das war schon krass, das hat mich sehr geprägt - danach konnte nichts mehr kommen."

Eine "krasse Situation" sei das damals nicht nur wegen seiner Lage im Klub gewesen, sondern auch aus einem anderen Grund. "Wenn du 20 bist und die ganze Welt weiß, dass der Verein dich loswerden will, das prägt", sagt Wagner, betont aber zugleich, dass er "immer wieder schwierige Situationen" hatte. "Dadurch bin ich gereift."

In der aktuellen Ausgabe von "kicker meets DAZN" spricht Wagner über Selbstvertrauen und Selbstüberschätzung, markige Sprüche und seine Außenwirkung, normale Fußballer und Leute wie Erling Haaland oder Cristiano Ronaldo, die enorme Entwicklung in China, "versteckte" Talente und vieles mehr.

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KMD #213
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