2. Bundesliga (D)

"War schnell geritzt": KSV Holstein verlängert mit Holtby und Weiner

Vor dem 3:0-Sieg über Hannover

"War schnell geritzt": KSV Holstein verlängert mit Holtby und Weiner

Kiels Spieler (in der Mitte Lewis Holtby) feiern Sieg und vorübergehende Tabellenführung.

Kiels Spieler (in der Mitte Lewis Holtby) feiern Sieg und vorübergehende Tabellenführung. picture alliance/dpa

33 Jahre ist Lewis Holtby inzwischen alt - bei Holstein Kiel blüht der Mittelfeldspieler noch einmal richtig auf. Am Samstag gab die KSV noch vor dem verdienten 3:0-Sieg gegen Hannover 96 bekannt, dass der Vertrag mit dem Co-Kapitän um ein weiteres Jahr bis Sommer 2025 verlängert worden ist.

"Lewis Holtby identifiziert sich zu einhundert Prozent mit der KSV und mit unserem Weg und gehört seit dem ersten Tag zu den Leistungsträgern in unserem Team", zeigte sich Geschäftsführer Sport Uwe Stöver ob der Personalie erfreut. Holtby, der zu Saisonbeginn 2021/22 vom englischen Zweitligisten Blackburn Rovers gekommen war, gehe "mit einer tadellosen Einstellung vorweg und übernimmt auf und neben dem Platz Verantwortung."

Spielbericht

Notenbester im Unterhaus

Insgesamt bestritt der gebürtige Erkelenzer nun schon 65 Partien für die Störche, schoss dabei vier Tore selbst und bereitete zwölf vor. Gegen 96 glänzte der zuletzt formstarke Holtby vor der Pause mit seinem fünften Assist in dieser Saison, vor dem Spieltag war er mit einem kicker-Notenschnitt von 2,68 bester Spieler der 2. Bundesliga.

"... war ganz schnell geritzt"

"Es bringt aktuell total viel Spaß, mit diesem jungen und hungrigen Team zusammen zu sein", gab Holtby zur aktuellen Situation an der Förde zu Protokoll. "Wir haben einen tollen Spirit und noch viel Entwicklungspotenzial." Er selbst habe ein "sehr, sehr gutes Verhältnis zu jedem hier im Verein, (...) weil wir Menschen hier einfach ehrlich, nordisch und direkt sind."

Die vielseitige Spielweise unter Trainer Marcel Rapp komme dem Kieler Zehner entgegen, so dass es mit den Gesprächen zur Vertragsverlängerung offensichtlich nicht lange gedauert hat, wie Holtby verdeutlichte: "Und dann hab ich zu Uwe (Geschäftsführer Stöver, d. Red.) gesagt: 'Pass auf Uwe, passt es?' 'Ja.' Und dann war das Ding ganz schnell geritzt."

Auf Schalke ausgebildet

Ebenfalls ein neues Arbeitspapier hat seit Samstag Torhüter Timon Weiner. Der 24-Jährige unterschrieb gleich bis Sommer 2027.

"Timon Weiner war schon in den vergangenen Jahren ein wichtiger Bestandteil unseres Torwartteams", so Stöver über den Schlussmann, "der sich in dieser Zeit und vor allem in dieser Saison zu einem verlässlichen Rückhalt entwickelt hat. Daher freuen wir uns sehr, dass wir Timon langfristig an uns binden können."

Der 1,88 Meter große Essener kam im Sommer 2018 als 19-Jähriger aus der Schalker Knappenschmiede zur KSV. Nach insgesamt 73 Einsätzen für die U 23 der Störche gab er sein Zweitliga-Debüt beim 5:1-Erfolg im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Hannover 96. In dieser Saison steht er seit dem 4. Spieltag im Tor der Kieler.

Lob vom Torwarttrainer

"Ich kenne Timon jetzt seit etwa fünfeinhalb Jahren und war von Beginn an von seiner Persönlichkeit, seinen Fähigkeiten und seinem Potenzial überzeugt", so Patrik Borger, Torwarttrainer der KSV. "Er hat, obwohl er nie im Mittelpunkt stand, immer extrem viel in unsere Gruppe eingebracht. Im letzten Jahr konnte er dann nochmal einen großen Entwicklungsschritt machen und zeigt dies aktuell Woche für Woche auf dem Platz. Daher bin ich stolz und freue mich sehr, dass er den Weg weiter mit Holstein gehen möchte, und ich somit weitere drei Jahre sein Torwarttrainer sein darf."

Weiner zeigte sich nach der Unterschrift "sehr glücklich über die Entwicklung der letzten Monate. Es ist einfach ein wahnsinnig tolles Gefühl, mit dieser Mannschaft jeden Tag zusammenzuarbeiten." Die Entscheidung, ein neues Papier zu unterschreiben, sei ihm nicht schwergefallen. Fünf weiße Westen und ein Notenschnitt von 3,08 vor dem Hannover-Spiel zieren seine Bilanz in der laufenden Spielzeit.

Aufstieg "wäre schön"

Holstein Kiel kann zufrieden in die Winterpause gehen. Zumindest vorübergehend eroberten die Störche am Samstagabend die Tabellenführung vom Nordrivalen FC St. Pauli, der am Sonntag den SV Wehen Wiesbaden empfängt und nur mit einem Sieg noch Herbstmeister werden kann. 35 Punkte hat die Rapp-Elf gesammelt - und zählt damit natürlich zu den Anwärtern auf einen Bundesliga-Aufstieg. "Wäre schön", sagte Holtby auf einen möglichen sportlichen Höhenflug ins Oberhaus im kommenden Sommer angesprochen.

aho

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