Conference League

Warum Rapid für den österreichischen Fußball so wichtig ist

Kommentar

Warum Rapid für den österreichischen Fußball so wichtig ist

Die Rapid-Spieler wurden nach dem Schlusspfiff minutenlang gefeiert.

Die Rapid-Spieler wurden nach dem Schlusspfiff minutenlang gefeiert. GEPA pictures

Nein, die Fans des SK Rapid Wien hatten es in der jüngeren Vergangenheit wahrlich nicht immer leicht. Man erinnere sich an das Duell gegen den FC Vaduz, in dem die Grün-Weißen vor exakt einem Jahr die größte Blamage der Klubgeschichte hinnehmen mussten. Seitdem ist in Hütteldorf allerhand passiert: neuer Trainer, neuer Geschäftsführer Wirtschaft, neuer Sportdirektor. Unverändert ist jedoch die Leidenschaft, mit der die Anhänger für ihren Verein einstehen.

Europa-Conference-League - Play-Off

Am Donnerstagabend gegen die Fiorentina (1:0) zeigte sich einmal mehr, welche Wucht der Hauptstadtverein in Bestform auf und neben dem Platz entfalten kann. "Ich habe in diesem Stadion noch nie so eine Stimmung erlebt", geriet mit Zoran Barisic selbst ein alter Hase des Rapid-Kosmos ins Schwärmen. Für die großartige Atmosphäre waren neben einer starken spielerischen Leistung in Halbzeit eins vor allem die oftmals gepredigten Grundtugenden verantwortlich: Rapid kämpfte, Rapid biss, Rapid kratzte. Und sorgte somit für ein grün-weißes Fußballfest im Westen Wiens.

Insbesondere als Rapid in der zweiten Hälfte die Klasse Fiorentinas immer deutlicher zu spüren bekam, durften sich die Spieler auf dem Platz der Unterstützung von den Rängen sicher sein. Rechtsverteidiger Thorsten Schick wusste, wieso: "Ich glaube, die Fans sind mit verhältnismäßig wenig von uns echt schon zufrieden. Sprich, wenn du dein Herz auf dem Platz lässt, wenn du läufst, wenn du kämpfst, wenn du einfach alles gibst für dieses Wappen und dieses Trikot."

Rapid baut auf den eigenen Nachwuchs

Herz, Gefühl, Leidenschaft. Diese Begriffe sind unzertrennlich mit Rapid verbunden. Wohl niemand weiß das besser als die Spieler aus der eigenen Akademie. Dass gegen Florenz von den elf Österreichern in der Startelf gleich fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs (Niklas Hedl, Leopold Querfeld, Maximilian Hofmann, Nikolas Sattlberger und Moritz Oswald) stammten, rundete das fast schon kitschige Gesamtbild also perfekt ab.

In einer Zeit, in der mit Sturm Graz ein weiterer Traditionsverein allmählich dem Vorbild von Red Bull Salzburg folgt und die Entwicklung heimischer Nachwuchsspieler hintanstellt, ist eine starke Rapid-Mannschaft gepaart mit dem stimmgewaltigsten Anhang des Landes für den österreichischen Klubfußball wichtiger denn je. Selten zeigte sich das in einer derartigen Deutlichkeit wie am Abend des 24. August 2023.

Lesen Sie auch: "Das war ein normales ...": Schicks lupenreiner Konter im Pressebereich

Nikolaus Fink

Die Sommertransfers der österreichischen Bundesliga im Überblick