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Wattenscheid verzichtet auf Regionalliga-Startplatz

In der kommenden Saison nur 17 Teams?

Wattenscheid verzichtet auf Regionalliga-Startplatz

Es steht fest: Oberliga-Fußball gibt es ab Sommer für die Fans der SG Wattenscheid zu sehen.

Es steht fest: Oberliga-Fußball gibt es ab Sommer für die Fans der SG Wattenscheid zu sehen. IMAGO/Michael Ketzer

Ein Grund, bei Weitem aber nicht der einzige, für die Entscheidung der SG Wattenscheid, in der kommenden Saison auf Regionalliga zu verzichten, liegt in der noch offenen Dürener Lizenzfrage. Zwar steht am kommenden Montagabend das Urteil des Sportgerichts dazu an, dennoch besteht im Anschluss daran für alle Beteiligten weiterhin die Möglichkeit, in die nächste Instanz zu gehen.

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Zu viel Ungewissheit für die SG-Verantwortlichen, die sich in einem offenen Brief auf der Homepage des Vereins zu Wort melden: So habe man am Mittwochabend einstimmig beschlossen, vorerst der Regionalliga den Rücken zu kehren. "Wir begründen diese Entscheidung unter anderem damit, dass es uns als Verein gerade unmöglich gemacht wird, die Vorbereitung und den Kader für die kommende Saison seriös zu planen. Gespräche mit Spielern, Sponsoren, Partnern und Behörden sind unter den aktuellen Umständen nicht verbindlich zu führen."

Keine Trainingsstätten

Aber es gibt noch weitere Gründe für die Entscheidung: Nachdem sowohl Sommer- als auch Wintervorbereitung in der vergangenen Spielzeit von "großen, organisatorischen und infrastrukturellen Problemen" geprägt worden sei, habe sich nun erneut angedeutet, dass auch die Vorbereitung auf eine weitere Regionalliga-Saison unter ähnlichen Vorzeichen stattfinden würde: "Stand heute dürfen wir das Trainingsgelände am Lohrheidestadion nicht betreten. Die angekündigten Arbeiten am Kunstrasenplatz an der Berliner Straße haben ebenfalls noch nicht begonnen. Es gibt aktuell also gar keine Trainingsstätten, die uns für einen Vorbereitungsstart im Juni zur Verfügung stünden. Die Regionalliga-Saison beginnt zwei Wochen vor der Oberliga. Zeit, die wir aktuell gar nicht haben."

Auch stünden betriebswirtschaftliche Aspekte einer weiteren Regionalliga-Saison im Wege: So seien etwa im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Düren pro Zuschauer 14,66 Euro Sicherheitskosten angefallen - denen durchschnittliche Einnahmen von 14 Euro pro Kopf gegenüber stünden: "Wenn also der Punkt erreicht ist, an dem "Geisterspiele" unter Ausschluss der Öffentlichkeit wirtschaftlicher werden als herkömmliche Heimspiele, ist für uns Umdenken angesagt", heißt es im Text. Mit dem Umbau des Stadions kämen zudem weitere wirtschaftliche und organisatorische Unwägbarkeiten auf den Verein zu.

"Oberliga mit Ambitionen"

Dennoch wolle man in der kommenden Saison "mit Ambitionen in der Oberliga Westfalen antreten", zudem Pläne entwickeln, um die wirtschaftlichen und strukturellen Nachteile gegenüber den anderen Regionalligisten zu verkleinern. "Ein erneuter Versuch mittelfristig in der Regionalliga Fuß zu fassen ist damit nur aufgeschoben und keinesfalls aufgehoben."

Damit ist die Abstiegssituation in der Staffel West weiter verworren: Sollte der Lizenzentzug des 1. FC Düren Bestand haben, dürfte die Regionalliga in der kommenden Saison mit 17 Teams an den Start gehen. Denn auch Schlusslicht SV Straelen hatte zuvor bereits angekündigt, sich künftig in der Oberliga zu sehen. Mit dem 1. FC Kaan-Marienborn gibt es zudem einen weiteren Verein, der freiwillig auf Regionalliga-Fußball verzichtet.

jam

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