Bayern-Verteidiger Christian Lell (li.) gegen seinen neuen Kollegen Massimo Oddo. dpa
Die Bayern mussten reagieren, denn nach Jansens Abgang standen mit Philipp Lahm, Christian Lell und dem verletzten Willy Sagnol nur noch drei gelernte Außenverteidiger zur Verfügung.
"Wir haben ihn seit sechs Tagen im Auge. Wir glauben, dass es ein Spieler ist, der uns weiterhelfen kann", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß.
Der 1,83 m große, offensivfreudige und laufstarke Italiener gefiel den Bayern-Bossen in den beiden Champions-League-Spielen im April vorigen Jahres, er erhielt beim 2:2 in Mailand und beim 2:0-Sieg in München jeweils die kicker-Note 2,5.
Der 34-malige Nationalspieler gehörte zum Kader des 2006er Weltmeisters und machte da ein Spiel. Für die EURO 2008 wurde der Rechtsverteidiger nicht mehr berücksichtigt und war auch für diese Saison 2008/09 bei Milan eher als Ergänzungsspieler vorgesehen. Deshalb sollte er am Mittwoch bei Olympique Lyon einen Vertrag unterschreiben, doch dann klinkten sich die Bayern ein.
"Wir haben Massimo schon länger im Visier," wird Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann in einer Pressemitteilung zitiert, "auf Grund der langwierigen Verletzungen von Willy Sagnol und Hamit Altintop haben wir die Chance, ihn zu bekommen, jetzt genutzt. Massimo Oddo ist auf Grund seiner Erfahrung, seiner taktischen und technischen Fähigkeiten ein großer Qualitätsschub für den FC Bayern".
Oddo traf bereits am Donnerstag in München ein und wird sich noch den obligatorischen medizinischen Check unterziehen. Am kommenden Montag soll er dann das Training aufnehmen und ist ab diesem Zeitpunkt auch spielberechtigt. Für das Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin am Sonntag (17 Uhr) kommt er demnach noch nicht in Frage.
Zusätzlich zu einem (Rechts-) Verteidiger soll auch noch eine Verstärkung für das zentrale defensive Mittelfeld geholt werden.
Bis zum 1. September bleibt dazu noch Zeit. Verständlich deshalb Hoeneß' Aussage vom Mittwoch: "Wir haben viel Arbeit."
