Bundesliga (D)

Werde Bremen - Malatini: "Würde mich als bereit bezeichnen"

Argentinier spricht über Schnee, Abenteuer und den Weltmeister

Werder-Neuzugang Malatini: "Ich würde mich als bereit bezeichnen"

Neu in Bremen: Julian Malatini.

Neu in Bremen: Julian Malatini. picture alliance / nordphoto GmbH

Eine Premiere sei es nicht gewesen, als Julian Malatini dieser Tage mit den winterlichen Wetterbedingungen in Berührung kam. Es gebe da ein Foto von ihm als kleiner Junge im Schnee, sagte der Argentinier, aber eine Erinnerung habe er daran nicht mehr. "Bislang fand ich den Schnee gut", beteuerte jedenfalls der 22-Jährige, der am Mittwoch als erster Winter-Neuzugang des SV Werder Bremen vorgestellt wurde.

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Die vergangenen Tage seien für den vom argentinischen Erstligisten Defensa y Justicia verpflichteten Verteidiger sehr turbulent gewesen: Am Montag vor einer Woche wurde er über die Wechselmöglichkeit informiert, es folgten Gespräche, auch mit Cheftrainer Ole Werner. "Am Freitag ging es dann auch schon los für mich", sagte Malatini, der erstmals in seinem Leben nach Deutschland reiste: "Ich bin von einer Klimazone in die andere gewechselt, es ist also wirklich eine große Veränderung für mich."

Malatini: "Ich habe die Fähigkeiten"

Die er vor allem aus sportlichen Gründen angehen wollte: wegen der Bundesliga, "eine große Liga, eine der wichtigsten der Welt", so Malatini. Doch kann der Mann, der sich als "aggressiver Spieler" beschreibt, für Werder bereits in der Rückrunde eine Sofort-Verstärkung darstellen? "Ich glaube, ich habe die Fähigkeiten, um dem Team so schnell wie möglich zu helfen", erklärte der Neuzugang: "Ich würde mich als bereit bezeichnen."

Um diesen Prozess sicherzustellen, um ihn zu beschleunigen, stellt ihm der Klub Ex-Werder-Stürmer Nelson Valdez, bis dato Co-Trainer bei der Bremer U 23, an die Seite - der Paraguayer gehört ab sofort zum Profi-Staff. "Er hatte eine große und beneidenswerte Karriere", betonte Malatini: "Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit habe, von ihm zu lernen."

Eine Konfliktsituation und der Traum

Die Unterstützung soll sich auszahlen, irgendwann wolle er für die argentinische A-Nationalmannschaft spielen, den aktuellen Weltmeister: "Ich habe den Traum, mal dabei zu sein und an einer WM teilzunehmen." Dass U-23-Auswahltrainer Javier Mascherano angesichts eines bevorstehenden vor-olympischen Turniers nun durchaus allergisch auf die Wechselumstände des nominierten Malatini reagierte ("Ich verstehe nicht, warum sie uns nicht vorgewarnt haben, dass sie sich mitten in Verhandlungen befinden. Das hat mich am meisten gestört"), sei zwar aktuell "eine Konfliktsituation - aber die wird sich beheben lassen", so der Neu-Bremer.

Er habe die Entscheidung jedenfalls im Sinne seiner persönlichen Weiterentwicklung getroffen. "Ich bin jemand, der offen ist für Neues. Ich möchte mich gerne an die neue Spielweise anpassen" - also auch die Bremer Dreierkette, erklärte der Argentinier: "Wenn das als Abenteuer bezeichnet werden kann, dann bin ich ein Abenteurer."

Tim Lüddecke

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