Bundesliga (D)

Werders Wintertransfers - eine Zwischenbilanz

Außer Djilobodji spielen Bremens Neuen kaum eine Rolle

Werders Wintertransfers - eine Zwischenbilanz

Oft nur Zuschauer: Die Winter-Neuzugänge Laszlo Kleinheisler (ganz links) und Sambou Yatabaré (ganz rechts).

Oft nur Zuschauer: Die Winter-Neuzugänge Laszlo Kleinheisler (ganz links) und Sambou Yatabaré (ganz rechts). imago

"Papy ist bei uns ein absoluter Leistungsträger", bescheinigt Thomas Eichin dem langen Abwehrspieler, der bis zur Stunde alle Partien absolviert und keine Sekunde gefehlt hat. Nun sitzt der Senegalese, der auf der Gehaltsliste von Chelsea steht, für drei Spiele auf der Strafbank, was den Bremer Geschäftsführer über den DFB und die Sportgerichtsbarkeit wettern lässt: "Ein massiver Wettbewerbsnachteil im Abstiegskampf."

Gemeinsam mit Jannik Vestergaard, dem souveränen Dänen, hat der 27-jährige Afrikaner ein vorzügliches Duo in der Innenverteidigung gebildet und der Defensive, schon traditionell recht wacklig, wie die Rekordzahl von 54 Gegentoren zeigt, einigermaßen Stabilität verliehen. Auch wenn der Nationalspieler zuletzt ein wenig seine Souveränität verloren hatte, stellt sein vorübergehender Ausfall doch eine immense Schwächung der Hanseaten dar.

Spielersteckbrief Djilobodji
Djilobodji

Djilobodji Papy

Spielersteckbrief Tremmel
Tremmel

Tremmel Gerhard

Spielersteckbrief Veljkovic
Veljkovic

Veljkovic Milos

Spielersteckbrief Kleinheisler
Kleinheisler

Kleinheisler Laszlo

Tremmel: Ein Oldtimer fürs Tor

Djilobodjis Holen hat sich also bis jetzt ausgezahlt, könnte im Endspurt, wenn er am 31. Spieltag wieder einsatzfähig ist, sich abermals positiv auswirken. Bei den anderen im Januar verpflichteten Spielern sieht dies etwas anders aus. Mal abgesehen von Gerhard Tremmel, dem als Backup fürs Tor geholten Oldtimer.

Der Ersatzmann, der eingreifen muss, sollte Stammkeeper Felix Wiedwald etwas passieren, fügt sich in seine Rolle perfekt ein. Es ist genau der erwünschte Effekt, den Trainer Viktor Skripnik sich vorgestellt hatte, als er einen erfahrenen Zweittorwart nach den langwierigen Verletzungen von Raphal Wolf (Hüfte) und Michael Zetterer (Kahnbeinbruch) verlangte.

Yatabaré vom Pech verfolgt

Anders die Lage bei den drei Feldspielern. Alle spielten noch nicht den gewünschten Part. Der Unglücksrabe dabei: Sambou Yatabaré, gleich in dreifacher Hinsicht vom Pech verfolgt. Erst die aus Belgien importierte drei Spiele umfassende Sperre, dann der Tod seines Vaters, wodurch er zehn Tage verpasste, schließlich aktuell muskuläre Probleme im Oberschenkel, die den Mittelfeld-Allrounder zurückwerfen. Der Nationalspieler aus Mali, der das Zeug zum Stammspieler hat, trainierte in der Woche vor Ostern nur individuell. Es bleibt fraglich, ob er für das Dortmund-Spiel schon wieder fit ist. Seine bisherige Bilanz: 3 Spiele, 1 Auswechslung, 1 Einwechslung, 192 Spielminuten, Durchschnittsnote im kicker 3,83.

Körperlicher Nachholbedarf wird Laszlo Kleinheisler attestiert, nicht weiter verwunderlich bei dem Ungarn, der in seiner Heimat aussortiert worden war und lange keine Spielpraxis hatte. Der Terrier, mit einer guten Vorstellung im Trainingslager in der Türkei, hat noch nicht seinen Rhythmus gefunden. Seine Zwischenbilanz: 5 Spiele, 1 Auswechslung, 4 Einwechslungen, 184 Spielminuten.

Veljkovic findet Anschluss

Ein Sonderfall ist Milos Veljkovic, der Junioren-Weltmeister aus Serbien. Verpflichtet, um sich in der U 23 für höhere Aufgaben zu empfehlen, hat der Defensivmann einen imposanten Blitzstart hingelegt. Schneller als erwartet spielt der 20-Jährige bei den Profis eine Rolle. Doch als er den Anschluss gefunden hat, bremste das aus Tottenham gekommene Talent ein Zehenbruch in seinem Tatendrang. Seine Bilanz: Drei Spiele, eine Auswechslung, zwei Einwechslungen, 94 Spielminuten.

Hans-Günter Klemm

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