2. Bundesliga (D)

Wie "La Masia" Paik auf Trainer Anfang vorbereitete

Darmstadt: Südkoreaner will körperlich zulegen

Wie "La Masia" Paik auf Trainer Anfang vorbereitete

Seung-Ho Paik will in seinem zweiten Jahr beim SV Darmstadt durchstarten.

Seung-Ho Paik will in seinem zweiten Jahr beim SV Darmstadt durchstarten. imago images

Mit Distanztoren konnte der 23-Jährige im Trikot der Lilien bisher noch nicht glänzen. Doch die Torhüter in der 2. Liga sollten sich davor in Acht nehmen, nicht zu weit vor ihrem Tor zu stehen. Denn im Lattentreffen von der Mittellinie macht dem Südkoreaner im Team niemand etwas vor. Nach dem Training am Donnerstag knallte bereits der dritte Versuch an den Querbalken, am Tag zuvor klappte es gar beim ersten Anlauf.

Steigerungspotenzial sieht Paik - verständlich angesichts dieser Quote - eher in anderen Bereichen. "Mit meinem ersten Jahr hier bin ich nicht zu 100 Prozent zufrieden, mit der Zeit wurde es aber immer besser. Körperlich wird in Deutschland aber ein ganz anderer Fußball gespielt, da muss ich noch etwas besser werden", erklärte der südkoreanische Nationalspieler, der insbesondere in der Rückrunde zulegte, als ihm zwei Tore und drei Vorlagen gelangen.

Paik profitiert von seiner Zeit in Barcelona

Seine Heimat hat Paik schon früh verlassen. Im Januar 2011, mit damals 13 Jahren zog es ihn in die bekannte Fußballschule des FC Barcelona, "La Masia", wo er bis 2017 blieb. Über CF Peralada und den FC Girona landete er dann in Hessen. Aus seiner Zeit in Spanien profitiert er in diesem Jahr umso mehr, denn während zahlreiche Teamkameraden berichten, dass der Fußball unter dem neuen Trainer Markus Anfang deutlich komplexer sei und man stets hochkonzentriert sein muss, kennt Paik dies bereits. "In acht Jahren in Barcelona habe ich viel darüber gelernt, wie das Spiel funktioniert. Das ist jetzt sehr gut für mich", erzählt der beidfüßig starke Akteur.

Variabilität könnte zu Paiks Trumpf werden

Während der Mittelfeldspieler im vergangenen Jahr meist an der Seite von Victor Palsson auf der Sechs agierte, diese Position in der zuletzt von Anfang priorisierten Grundordnung im 4-1-4-1 aber wegfällt, respektive offensiver interpretiert wird, rückte er in diesem Sommer eine Reihe nach vorne. "Für mich spielt das aber keine Rolle. Ob auf der Sechs, der Acht oder der Zehn, ich fühle mich überall wohl", so Paik. Diese Variabilität könnte ihm im Laufe der Saison durchaus zu Gute kommen, um sich im Konkurrenzkampf im Mittelfeld gegen seine Mitspieler durchzusetzen. Erst recht, wenn er im physischen Bereich noch etwas zulegt.

Moritz Kreilinger

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