Wiesbaden hatte eine knifflige Vorbereitung hinter sich und musste nach den Abgängen von Toptorjäger Schäffler (19 Tore) und Sturmpartner Kyereh (sechs Tore) eine neue Offensive aufstellen. Für das Heidenheim-Spiel entschied sich Trainer Rüdiger Rehm für die offensiven Wurtz und Tietz in der Startelf.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt ließ seinen verlängerten Arm auf dem Platz, Kapitän Schnatterer, zunächst auf der Bank und erteilte Biankadi das Startelf-Mandat. Im Tor begann Eicher anstelle von Müller.
Angefeuert von den 250 zugelassenen Zuschauern begann Wiesbaden offensiv und mutig, der Drittliga-Absteiger verbuchte den besseren Start und kam durch Tietz zur ersten guten Möglichkeit: Der Angreifer lief Mainka nach einem langen Ball davon, umkurvte Eicher am linken Strafraumeck und schoss aus spitzem Winkel über das Gehäuse (7.). Kurz darauf prüfte Kuhn Eicher per Direktabnahme (8.).
Korte vergibt die beste Chance
Wiesbaden war griffig, störte Heidenheim immer wieder tief in der gegnerischen Hälfte und spielte sich gute Chancen heraus. Korte vergab die beste in der 22. Minute, als er frei vor Keeper Eicher Zentimeter am rechten Pfosten vorbeischoss. Heidenheim kam selten nach vorne, Carstens und Mockenhaupt verteidigten die wenigen Hereingaben meist humorlos. Auf der anderen Seite schoss Kuhn aus aussichtsreicher Position über das Tor (34.). Erst wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff wurde Heidenheim torgefährlich, doch Schöppner beförderte eine Mohr-Ecke von links knapp am Tor vorbei (45.+2).
DFB-Pokal - der Sonntag
Auch nach dem Seitenwechsel war Wiesbaden die aktivere und bessere Mannschaft. Eine Reihe von Eckbällen und Freistößen für die Hausherren verpuffte zwar, doch der SVWW beschäftigte den FCH durchgehend und ließ wenige Gegenangriffe zu.
Tietz humorlos zur Führung
Und dann schlugen die Hessen eiskalt zu: Wurtz lupfte den Ball über die Abwehrreihe in den Lauf von Kuhn, der in den Strafraum eindrang, dann abstoppte und zurücklegte auf den nachrückenden Tietz. Dieser zog voll durch und zimmerte den Ball aus 16 Metern fulminant flach ins Tor (61.) - die verdiente Führung für die Hausherren.
Wiesbaden zog sich nach dem Führungstreffer mehr und mehr zurück und überließ Heidenheim weitestgehend das Feld. Die Gäste wussten ihrerseits jedoch nicht viel mit dem Ballbesitz und optischen Übergewicht anzufangen. Erst in der Schlussphase, als Schmidt bereits die Joker Schnatterer und Schimmer gebracht hatte, entwickelte der FCH Torgefahr. Nun segelte eine Flanke nach der anderen durch den Wiesbadener Strafraum, doch Mockenhaupt und Carstens ließen nichts anbrennen. Boss vereitelte eine Schimmer-Chance aus kurzer Distanz (81.), dann rauschte Picks Schuss aus 20 Metern haarscharf rechts vorbei (82.). Die Hessen schafften es nun, Heidenheim vom eigenen Tor fernzuhalten, Malone vergab sogar noch die Chance aufs 2:0 (90.+3). Kurz darauf war es geschafft, Schiedsrichter Benjamin Brand beendete die Partie, Wiesbaden steht in Runde zwei.
Für den SVWW geht es mit dem Saisonstart in der 3. Liga am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen den SC Verl weiter, der 1. FC Heidenheim startet seinerseits am Sonntag (13.30 Uhr) in die neue Spielzeit der 2. Liga, mit dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig.