Wilhelmshaven startete mit einem 1:0 gegen Hannover 96 II in die neue Regionalliga-Nord-Saison. Zum DFB-Pokal-Highlight - zuletzt spielte man dort 2007/08 - ließ Trainer Wolfgang Steinbach seine Elf unverändert. Torjäger Rommel fehlte weiter mit einer Knieverletzung. Das größte Geheimnis der Vorbereitung hatte Eintracht-Coach Michael Skibbe schon am Tag vor dem Auftritt am Jadebusen gelüftet: Nikolov heißt die Nummer eins. Den Vierkampf im Sturm entschieden zunächst Altintop und Amanatidis gegen Fenin und Neuzugang Gekas für sich. Kapitän Chris befand sich noch im Aufbautraining nach seiner Leisten-OP, deshalb verteidigte Franz innen und Jung rechts.
"Auf keinen Fall beschränken wir uns darauf, nur hinten drin zu stehen", hatte Steinbach forsch angekündigt. Und seine Schützlinge machten dieses Versprechen frühzeitig wahr: Gleich innerhalb der ersten fünf Minuten entwischte Bärje Tzavellas zweimal; hatte er beim ersten Mal noch verzogen (3.), flankte er beim zweiten Versuch perfekt auf Stürmer Wegner, der jedoch freistehend den Ball nicht traf (5.) - großes Glück für die Eintracht.
Erst allmählich bekamen die anfangs ziemlich fahrigen Gäste die Partie in den Griff, und Altintop spielte sich ins Blickfeld. Zunächst, indem er Ochs' Zuspiel aus wenigen Metern völlig unbedrängt SVW-Keeper Meyer in die Hände schob (18.), dann, indem er seinen Aussetzer wiedergutmachte: Diesmal agierte der Türke als Passgeber von links, Amanatidis vollstreckte in der Mitte sicher zur Eintracht-Führung (21.).
DFB-Pokal
Von Wilhelmshaven kam offensiv nicht mehr viel, es war klar, ein zweites Tor würde schon die Vorentscheidung sein. Köhler verpasste es noch, als er mit seinem Direktschuss erst den linken, dann den rechten Pfosten traf (28.); Neuzugang Tzavellas zielte dann noch genauer - und verwandelte einen Freistoß von halbrechts punktgenau unter der Latte zum 2:0 (38.). Es war der Halbzeitstand, den sich die Frankfurter aufgrund der klaren Steigerung verdient hatten.
Das Ziel der Hessen nach dem Seitenwechsel war klar, und es wurde bald umgesetzt: Nachdem Altintop (51.) und Ochs (54.) noch verpasst hatten, legte Letzterer, der jede Menge Betrieb auf der rechten Seite machte, das dritte Tor schließlich nach. Köhler flankte, Krulj stand falsch, und Ochs schoss volley ein (59.).
Auch wenn die Entscheidung damit längst gefallen war, wollte der SVW den Zuschauern noch einmal etwas zeigen. Und Spilacek war per Drehschuss tatsächlich nah dran am Ehrentreffer - vorbei (70.). Auf der anderen Seite reagierte Keeper Meyer ein weiteres Mal stark, indem er Jungs Kopfball aus dem Eck fischte (74.). Obwohl die Gäste in der Schlussphase die eine oder andere Defensivlücke offenbarten, wollte es mit dem Wilhelmshavener Tor nicht mehr klappen. Stattdessen legte Altintop noch den 4:0-Endstand drauf: Bei einem überfallartigen Konter hatte Ochs erneut Übersicht bewiesen und mustergültig vorbereitet (89.).
Wenn am Samstag, 21. August, die Auslosung der zweiten Runde steigt, ist die Eintracht also mit im Topf. Zunächst einmal gilt aber die volle Konzentration auf den Bundesliga-Start am Samstag (15.30 Uhr) bei Hannover 96. Wilhelmshaven kann sich nach der Pokal-Abwechslung wieder auf die Regionalliga konzentrieren: Dort geht's am Samstag (14 Uhr) nach Kiel.