Die Zeit der Experimente ist vorbei. Im letzten echten Härtetest vor dem Start im DFB-Pokal am kommenden Wochenende gegen Eintracht Norderstedt schickte Andries Jonker seine vermeintlich beste Elf gegen den Gast aus Italien ins Rennen. Das Problem: Die Auserwählten des Niederländers enttäuschten auf ganzer Linie. Defensiv anfällig, offensiv harmlos – der VfL hat noch viel zu tun.
Auffällig: Vor allem die offensiven Flügel, schon in der vergangenen Chaossaison die Problemzone, schreien weiterhin nach Verstärkung. Mit Landry Dimata und Kaylen Hinds haben dort derzeit zwei 19-jährige Neuzugänge die Nase vorn, den Ansprüchen des VfL genügen sie aktuell aber noch nicht. Die Folge: Torjäger Mario Gomez hing gegen seinen Ex-Klub völlig in der Luft. Bezeichnend: Die größte Chance des VfL hatte lange Zeit Mittelfeldmann Riechedly Bazoer mit einem Schuss aus knapp 40 Metern (38.). Kurz vor Schluss, als das Spiel bereits gelaufen war, traf Dimata nach Freistoß des eingewechselten Maximilian Arnold den Außenpfosten (89.).
Tore und Karten
0:1 N. Kalinic (39')
0:2 Chiesa (51')
Vorne insgesamt blass, hinten wackelig. Beim 0:1 durch Nikola Kalinic reichte ein simpler Pass, um die Viererkette auszuhebeln, beim 0:2 schoss Federico Chiesa ungehindert aus 20 Metern ein. Wolfsburger Aufbäumen? Fehlanzeige. Das führte gar dazu, dass einzelne Fans "Wir wollen auch kämpfen sehen" anstimmten. Aufbruchsstimmung klingt anders.
VfL Wolfsburg - AC Florenz 0:2 (0:1)
Wolfsburg: Casteels - William, Knoche, Brooks, Gerhardt - Bazoer, Camacho (77. Arnold) - Hinds (77. Blaszczykowski), Didavi, Dimata - Gomez
Florenz: Sportiello - Bruno Gaspar, Vitor Hugo, Astori, Olivera (58. Tomovic) - Moreno, Veretout - Chiesa (85. Hagi), Fernandez (58. Cristoforo), Zekhnini (64. Rebic) - Kalinic (58. Khouma)
Tore: 0:1 Kalinic (39.), 0:2 Chiesa (51.)
