Nach dem 1:2 im Hinspiel waren die Wölfinnen unter Zugzwang und agierten in einem wahren CL-Dauerbrenner der letzten Jahre von Beginn an mit Offensivdrang. Ein kurioser Standard warf die Damen von Trainer Stephan Lerch, der eine personelle Änderung vornahm und Maritz für Blässe brachte, aber früh aus der Bahn: Lyons Marozsan trat einen Freistoß vom rechten Flügel direkt auf den Kasten, aus dem Wolfsburgs Torfrau Schult antizipierend bereits geeilt war. Auf dem Weg zurück erwischte sie die Kugel nicht mehr vor der Torlinie - 1:0 für "OL" (8.).
Schult bringt Hegerberg zu Fall
In einer chancenarmen ersten Hälfte bemühten sich die Gastgeberinnen in der Folge um den Spielaufbau, es fehlte ihnen allerdings an Durchschlagskraft. Besser machten es einmal mehr die Französinnen: Ballon d'Or-Gewinnerin Hegerberg wurde clever alleine auf Schult zugeschickt, die die Norwegerin im Sechzehner zu Fall brachte. Abwehrchefin Renard verwandelte den fälligen Strafstoß sicher - 2:0 (25.). Der VfL musste für ein Weiterkommen nun vier Tore schießen - harmlose Versuche aus der Distanz von Harder (35.) und Neto (43.) waren da viel zu wenig.
Auf Doppelpack folgt Doppelpack
Mit kurzer Verzögerung - die sich die Gäste wohl zu sicher fühlen ließ - blies Wolfsburg zur Aufholjagd: Harder, nach zwei Hereingaben von Pajor und Hansen, stellte per Doppelschlag zügig auf 2:2 (53., 56.). Das Anrennen wurde daraufhin weiter intensiviert, Lyon schien zu wanken. Doch nachdem Henry auf dem rechten Flügel Goeßling abkochte und le Sommer im Zentrum zum 3:2 einköpfen konnte, war der Großteil der spürbaren Euphorie verflogen (60.). In der letzten halben Stunde gelang es dem VfL dann nicht, den amtierenden Titelträger weiter in Verlegenheit zu bringen, der durch le Sommer sogar noch das 4:2 erzielte (80.) - und sich die Chance auf eine weitere Titelverteidigung offen lässt.