Trainer Dieter Hecking hatte ein Sonderlob für Christian Träsch parat. "Er war sehr engagiert, hat sich auf seiner Seite sichtlich wohlgefühlt." In der Tat: Der rechte Flügel gehörte am Sonnabend gegen die TSG Hoffenheim dem Wolfsburger Außenverteidiger. Defensiv glänzte Träsch mit einer Zweikämpfquote von 79 Prozent - kein anderer Spieler auf dem Rasen war in dieser Kategorie stärker -, offensiv kurbelte er immer wieder an und hatte einen entscheidenden Anteil am Wolfsburger Heimsieg. "Christian", hebt Hecking hervor, "war an drei Toren beteiligt."
Damit hat der Rechtsverteidiger seinen Stammplatz beim VfL untermauert. Lange Zeit als einer der Wackelkandidaten im Kader unterwegs gewesen, hat sich Träsch hinten rechts stabilisiert und deutlich mehr Sicherheit in sein Spiel bekommen. "Er kann als rechter Verteidiger und auch im defensiven Mittelfeld auf hohem Niveau spielen", sagt VfL-Manager Klaus Allofs, der den 28-Jährigen im vergangenen April mit einem neuen Dreijahresvertrag ausstattete.
Nun fahndet Bundestrainer Joachim Löw nach dem Rücktritt von WM-Kapitän Philipp Lahm schon länger nach einem geeigneten Rechtsverteidiger für die Nationalmannschaft. Kann Träsch bei anhaltendem Formhoch vielleicht noch einmal zum Thema werden? "Christian muss sich nicht verstecken", sagt Allofs, "sollte er mit uns konstant gute Leistungen bringen, wäre es eine logische Konsequenz." Der Ex-Stuttgarter, bislang zehnmal für die Nationalelf im Einsatz, betont gegenüber dem kicker: "Sollte sich der Bundestrainer irgendwann mal wieder melden, wäre ich sehr glücklich. Zurückgetreten bin ich noch nicht..."