Wolves-Coach Bruno Lage wechselte im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg in Brighton dreifach: Für Hwang, Trincao und Semedo kamen Jimenez, Dendoncker und Hoever. Die daraus resultierende Systemumstellung auf ein 3-5-2 machte sich gerade gegen den Ball bemerkbar. Chelsea tat sich extrem schwer gegen die kompakte Elf der Hausherren Räume zu finden und gefährlich vor das Tor José Sas zu kommen. Gegen die physisch starke Dreierkette Wolverhamptons und das massive Mittelfeldzentrum davor war den Gästen das Fehlen ihres Zielspielers Lukaku deutlich anzumerken.
Wolves-Führung gegen ideenloses Chelsea zählt nicht
Die Blues, bei denen Trainer Thomas Tuchel nach dem 1:1 gegen Everton seine Schaltzentrale im Mittelfeld wechseln musste und Kanté und Chalobah für Jorginho und Loftus-Cheek gebracht hatte, kamen im ersten Durchgang überhaupt nicht in ihr Spiel. Stattdessen übernahmen zu Beginn die Hausherren das Zepter und kamen nach einer Viertelstunde folgerichtig zum vermeintlichen Führungstreffer durch Podence, der aufgrund einer Abseitsstellung Jimenez' aber keine Anerkennung fand (15.). Auch die einzig weitere gute Chance in der ersten Hälfte ging auf das Konto der Wolves (41.). Die Londoner zeigten erst in der Nachspielzeit über mehrere Minuten das gewohnt druckvolle Powerplay, blieben jedoch ohne nennenswerten Abschluss.
Pulisic verpasst die einizige Chance
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Mannschaft von Tuchel zu Beginn aber verbessert. Sie lief die Wolves phasenweise deutlich höher an, bekam mehr Tiefe ins eigene Spiel und beschleunigte die Zirkulation in den eigenen Reihen. In Torchancen schlug sich dies jedoch zunächst nicht nieder. Stattdessen entwickelte sich ein teilweise zähes Spiel, in dem Chelsea zwar mehr und mehr die erwarteten Spielanteile erhielt, sich aber immer wieder an den leidenschaftlich verteidigenden Wolves die Zähne ausbiss. So kam es erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss zur ersten echten Blues-Chance des Spiels, die Pulisic gegen José Sa vergab (78.).
In der Schlussphase rannten die Gäste zwar nochmal an, versuchten ein letztes Mal, einen Gang hochzuschalten, brachten aber keine zusätzlichen PS mehr auf die Strecke. Somit blieb es beim erneuten Unentschieden für den Titelanwärter, der den Anschluss an Manchester City und Liverpool zu verlieren droht.
Am kommenden Spieltag - sofern dieser stattfindet - empfangen die Wolves am Sonntag um 13.30 den FC Watford, während Chelsea, das unter der Woche am Mittwoch (20.45) im League Cup in Brentford gefordert ist, am Boxing Day (18.30) bei Aston Villa gastiert.