Ganz ohne Neuzugänge hatte Freiburgs Trainer Christian Streich seine Mannschaft angeordnet. Die Nominierung von Keitel in der Mittelfeldzentrale überraschte allerdings durchaus, das Eigengewächs verzeichnete mit einem Schuss ans Außennetz die erste gute Möglichkeit der Partie - da waren aber bereits 25 Minuten gespielt. Zwar war Freiburg von Beginn an tonangebend, bis auf eine gefährliche Jeong-Hereingabe in Richtung Schmid (5.) tat sich vor den Toren aber wenig.
Keitels Gelegenheit markierte dann den Beginn einer ersten Freiburger Drangphase, die um ein Haar im Führungstreffer gegipfelt hätte: Jeong traf nach Vorarbeit von Schmid nur den Innenpfosten (27.), Bonmann rettete nach einem schnell ausgeführten Freistoß vor Höler (31.).
Schmid belohnt zweite SC-Drangphase
Würzburg geriet in dieser Phase gehörig unter Druck. Coach Torsten Ziegner hatte nach der 0:1-Niederlage in Verl auf gleich vier Positionen getauscht und Lungwitz, Kraulich, Hoffmann und Breunig anstelle von Strohdiek, Waidner, Meisel und Sané ins Rennen geschickt. Letzterer kam allerdings nach nicht einmal einer Viertelstunde schon wieder auf den Platz, da sich Pourié ohne gegnerische Einwirkung verletzte und mit dick bandagiertem Oberschenkel ausgewechselt werden musste (14.).
DFB-Pokal, 1. Runde
Das dadurch neu besetzte Sturmduo Breunig/Sané hing bei den Unterfranken aber ziemlich in der Luft und war fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. Kurz vor der Pause erhöhte Freiburg noch einmal das Tempo - und schaffte so den verdienten Führungstreffer: Nachdem Keitel freistehend noch an Bonmann gescheitert war (44.), machte es Schmid wenige Augenblicke später besser und vollendete eine schöne Kombination über Günter und Höler gekonnt zum 1:0 für die Breisgauer (45.).
Würzburg, das offensiv bis dato kaum in Erscheinung getreten war, wäre aber beinahe die direkte Antwort gelungen, Herrmann scheiterte mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze aber am bis dahin beschäftigungslosen Flekken (45.+2).
Viel Leerlauf im zweiten Durchgang
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig an den Kräfteverhältnissen. Freiburg agierte weiterhin spielbestimmend und Höler vergab binnen weniger Augenblicke gleich zwei gute Gelegenheiten (54., 55.). Allerdings wurde Würzburg nun zumindest ein wenig aktiver und hatte durch eine Einzelaktion von Kopacz die beste Ausgleichsmöglichkeit, dem Offensivspieler rutschte der Ball beim Abschluss aber ein wenig über den Spann (68.).
Was folgte, war extrem viel Leerlauf: Freiburg hielt den Ball weit weg vom eigenen Strafraum, Würzburg hatte offensiv kaum Ideen. Bereits zehn Minuten vor Schluss beorderte Ziegner den großgewachsenen Defensivspieler Hoffmann ins Sturmzentrum, die Unterfranken operierten daraufhin fast ausschließlich mit langen Bällen. Echte Gefahr beschworen sie mit diesem Konzept aber erst in der Nachspielzeit hervor: Zunächst fehlte Aktivposten Kopacz mit einem Distanzschuss knapp ein Meter (90.+1), dann sorgte Sané noch einmal für eine Freiburger Schrecksekunde, sein Schuss aus spitzem Winkel zischte aber knapp über die Latte (90.+3).
Es war die letzte Möglichkeit der Partie, der Bundesligist setzte sich letztlich verdient durch und steht in der 2. Runde, die am 5. September ausgelost wird. Die Kickers können sich nun wieder verstärkt auf die Liga konzentrieren, wo sie am kommenden Sonntag (14 Uhr) zu Gast in Mannheim sind. Die Freiburger starten einen Tag zuvor in Bielefeld in die neue Bundesligasaison (15.30 Uhr).