Bayer-Coach Roger Schmidt tauschte im Vergleich zum 0:1 beim Hamburger SV einmal Personal aus und schickte Brandt für den verletzten Papadopoulos (Schulter-OP) auf den Rasen. Calhanoglu wurde von der zentralen Position hinter der Spitze ins defensive Mittelfeld zurückgezogen. Son agierte nunmehr zentral offensiv, Brandt besetzte den linken Flügel.
Ebenfalls einen Personalwechsel nahm Zenits Trainer André Villas-Boas gegenüber dem 1:0-Auswärtssieg in der Liga bei ZSKA Moskau vor: Für Ryazantsev kam Shatov zum Zug.
Bayer Leverkusen war von Beginn an darum bemüht, in der Zarenstadt eigene Akzente zu setzen, legte demnach den Vorwärtsgang ein und kam über Bellarabi zur ersten nennenswerten Abschlusschance der Partie (8.). Damit hatte es sich aber für lange Zeit mit Chancen für die Gäste, die offensichtlich Probleme hatten, ihren Rhythmus zu finden und vor allem hinten immer wieder unsortiert waren.
Spielbericht
Die auf Konter lauernden Russen stießen auch in diese Lücken, erwiesen sich vor dem Tor allerdings als äußerst ungefährlich. Nachdem Hulks Freistoß an den linken Pfosten geknallt war (13.), scheiterte Kerzhakov binnen weniger Augenblicke gleich zweimal an Leno (21., 23.). Kurz darauf ereilte Shatov das gleiche Schicksal (25.).
Erst danach stabilisierten sich die Rheinländer wieder und schafften es fortan, die Partie zu beruhigen. Das Spielgeschehen verlagerte sich ins Mittelfeld, so dass vor den Toren fortan gähnende Leere herrschte. Im ersten Durchgang geschah quasi nichts mehr, mit Ausnahme einer längeren Behandlungspause von Spahic, der nach einem Zusammenprall wegen eines Cuts behandelt werden musste. Der Bosnier konnte aber weitermachen und stand daher auch zum Wiederanpfiff auf dem Feld.
Bayers feiner Freistoßtrick bricht den Bann
Doppelte Freude: Son und Bellarabi (re.) beim Torjubel. picture alliance
Der zweite Durchgang entwickelte sich zunächst in eine ähnliche Richtung wie Hälfte eins: Zenit hatte Feldvorteile, gewann mehr Zweikämpfe und wirkte insgesamt ein wenig besser. Durchschlagskraft entwickelten die Russen aber nicht.
Wie man es besser macht, das zeigte Bayer! In der 69. Minute führten die Rheinländer einen formidablen Freistoßtrick aus und gingen so in Führung: Bellarabi legte Calhanoglus flaches Zuspiel gekonnt für Son ab, der aus der zweiten Reihe sehenswert vollendete - 1:0. Die Russen sahen ihre Felle davonschwimmen und mussten schon bald den nächsten Rückschlag einstecken. Diesmal konterte die Werkself mustergültig und Son markierte seinen zweiten Treffer (73.).
Damit war die Messe im Petrovski-Stadion von St. Petersburg gelesen - scheinbar. Denn Villas-Boas zauberte noch zwei Trümpfe aus dem Hut: Nach einem Zusammenspiel der eingewechselten Ryazantsev und Rondon traf der Venezolaner zum 1:2-Anschlusstreffer (89.) und leitete damit eine spannende Nachspielzeit ein. In der sollten aber keine weiteren Treffer fallen, sodass Bayer mit drei Punkten im Gepäck nach Hause fuhr.
Leverkusen tritt am Samstag (15.30 Uhr) am 11. Bundesliga-Spieltag gegen Mainz 05 an. Zenit spielt am selben Tag (16 Uhr) bei Terek Grosny. In der Champions League geht es in drei Wochen weiter: St. Petersburg reist dann zu Benfica Lissabon, Bayer empfängt Monaco.