Bundesliga (D)

Zenit lockt Azmoun - Bayer prüft die Machbarkeit

Ex-Klub möchte Stürmer zurückholen - Handelssanktionen gegen Russland als Hürde?

Zenit lockt Azmoun - Bayer prüft die Machbarkeit

Wechselwillig: Sardar Azmoun.

Wechselwillig: Sardar Azmoun. Getty Images

Als sich Sardar Azmoun am Montag vergangener Woche im Trainingslager in österreichischen Saalfelden eine Wadenverletzung mit Sehnenbeteiligung zuzog, schien das Thema eines Sommerwechsels des iranischen Nationalspielers quasi vom Tisch. Schließlich muss der 28-Jährige womöglich bis weit in den September hinein pausieren. Doch dies schreckt seinen Ex-Klub Zenit St. Petersburg nicht ab, den WM-Teilnehmer zurückholen zu wollen.

Der russische Meister hat sein Interesse an Azmoun bereits hinterlegt. Bayer möchte den Angreifer gerne abgeben, der in Leverkusen auch aufgrund vieler gesundheitlicher Rückschläge nie zu seiner Form fand, die ihn vor zwei Jahren noch zu einem in Europa hoch begehrten Akteur gemacht hatte.

Azmoun ist wechselwillig

Azmoun selbst ist wechselwillig. Bereits im Winter stand er aufgrund seiner schlechten Aussichten auf regelmäßige Einsätze bei Bayer 04 kurz vor einem Wechsel zu Olympique Marseille, ehe die Franzosen den Portugiesen Vitinha für 32 Millionen Euro vom SC Braga verpflichteten. In diesem Transferfenster hat sich die Situation für den Iraner nochmal verschlechtert. Mit dem Anfang Oktober nach einer Adduktorenoperation zurück erwarteten Torjäger Patrik Schick und dem frisch verpflichteten Victor Boniface (kam von Union Saint-Gilloise) stehen potenziell mindestens zwei andere Angreifer vor ihm in der Leverkusener Mittelstürmer-Hierarchie.

Der Bundesligist, der im Winter 2022 2,5 Millionen Euro Ablöse an Zenit St. Petersburg für Azmoun überwies und dazu noch ein erhebliches Handgeld an die Spielerseite zahlen musste, forderte Anfang des Jahres etwa zehn Millionen Euro Ablöse für Azmoun. Jetzt würde der Werksklub wohl mit einer etwas niedrigeren Summe einverstanden sein.

Dürfte die Ablösesumme überhaupt fließen?

Das grundsätzliche Problem bei dem Deal wäre Stand jetzt aber nicht die Höhe der Ablösesumme, sondern die Frage, ob diese überhaupt von Russland nach Deutschland fließen dürfte. Aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine bestehen für deutsche Firmen (und damit auch für Fußballklubs) Handelssanktionen mit dem Land des Kriegstreibers. Derzeit prüft Bayer 04, ob ein Transfer Azmouns nach St. Petersburg unter diesen Voraussetzungen überhaupt machbar wäre.

Stephan von Nocks

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