Mit der Niederlage gegen den TSV Hartberg am vergangenen Spieltag war das Schicksal der SV Ried besiegelt. Der Gang in die Zweitklassigkeit ist nicht mehr abwendbar. Kapitän Marcel Ziegl musste dabei verletzungsbedingt vom Platz. "Ich habe einen blöden Schritt gemacht und das Knie war so lädiert, dass ich nicht mehr weiterspielen konnte. Es war sehr schmerzhaft und es wäre nicht im Sinne der Mannschaft gewesen, wenn ich mich durchgebissen hätte, wenn ich 20 Prozent weniger geben kann“, so der Verteidiger auf der "Vereinsseite". Auch in der letzten Partie gegen den WAC wird der 30-Jährige fehlen.
Ziegl spielt seit Jugendtagen bei der SV Ried, mit 15 Jahren absolvierte er die erste Bundesliga-Partie für seinen Herzensklub. 2017 musste er mit den Oberösterreichern schon einmal absteigen, bevor 2020 der Wiederaufstieg erfolgte. Jetzt muss Ziegl also erneut "runter", zur Gewohnheit wird der Abstieg für den Defensivspieler deshalb trotzdem nicht: "Ich habe ihn noch gar nicht richtig verarbeitet. An den ersten Tagen waren die Gedanken daran ständig da. Ich bin extrem enttäuscht. Leider gehört auch das zum Sport dazu. Wir müssen das jetzt ordentlich verarbeiten.“
Ziegl hofft, dass die Mannschaft zusammenbleibt
Ried liegt einen Spieltag vor dem Ende mit nur 14 Punkten am Tabellenende. Für Ziegl reicht das einfach nicht, wie er betont: "Ich bin ganz klar der Meinung, wenn wir die ganze Saison aufarbeiten und reflektieren, dann muss jeder so selbstkritisch sein, dass es zu wenig war. Wenn man in 31 Runden nur vier Spiele gewinnt, dann ist das einfach zu wenig. Das ist so nicht unser Anspruch gewesen."
Vor allem für die Fans der SV Ried tut es dem Kapitän leid. Im letzten Spiel gegen den WAC will man deshalb noch einmal ein gutes Gesicht zeigen. Danach muss man sich auf die 2. Liga konzentrieren. "Das Leben und auch das Fußballerleben müssen weitergehen. Es tut uns allen sehr leid, wie es mit dem Abstieg gelaufen ist. Wir haben alles versucht, leider ist es zu wenig gewesen. Es wäre aber schön, wenn es jetzt wieder so ist, wie ich es schon so oft erlebt habe, seit ich dabei bin, dass wir trotzdem weiter alle an einem Strang ziehen. Ich verstehe alle, die jetzt enttäuscht sind. Ich hoffe aber sehr, dass wir beim letzten Spiel und auch über den Sommer alle zusammenhalten und wir wieder gemeinsam angreifen werden“, zeigt sich Ziegl kämpferisch.