Am 2. Januar versammeln sich die Profis des 1. FC Köln wieder zum Training am Geißbockheim - möglicherweise dann bereits mit einem neuen Trainer. Ob Justin Diehl dann bei den Übungen der Profis mitmachen wird, ist offen. Auf der Hand liegt aber, dass der 19 Jahre alte Stürmer beim abstiegsbedrohten Tabellen-Siebzehnten der Bundesliga eine Rolle spielen sollte. Denn Diehl schoss für die U 21 der Rheinländer zwölf Tore in bislang 19 Partien in der Regionalliga West. Gute Argumente, die beim FC bislang niemand hören wollte.
Denn Ex-Trainer Steffen Baumgart verzichtete bewusst auf das Talent - offenbar toleriert von Sport-Geschäftsführer Christian Keller. Angesichts des im Sommer auslaufenden Vertrags des gebürtigen Kölners wollte Baumgart Diehl keine Spielzeit verschaffen - und forderte zuerst ein klares Bekenntnis zum FC inklusive Vertragsverlängerung.
Ende der Pattsituation?
Seitdem herrscht ein Patt: Köln versucht zwar weiter, das Eigengewächs zu halten, könnte aber von seiner bisherigen Doktrin abweichen müssen. Der Vorletzte kann es sich wohl nicht erlauben, im Kampf um Punkte auf einen Spieler zu verzichten, der nachgewiesen hat, ins Tor treffen zu können. Gut möglich, dass sich die Situation unter einem neuen Coach ändert.
In den Scoutingsystemen der Bundesligisten ist Diehl natürlich längst registriert, doch während Leipzig mit Lois Openda oder Leverkusen mit Patrik Schick und Victor Boniface gut aufgestellt sind, ist die Stürmer-Lage in Stuttgart anders gelagert. Denn Serhou Guirassy könnte nach seiner famosen Hinrunde mit 17 Toren in 14 Partien im Sommer schwer zu halten sein, Chris Führich weckt nach seiner Leistungsexplosion vermutlich ebenso Interesse im Ausland. Und Deniz Undav ist nur von Brighton & Hove Albion ausgeliehen. Gut möglich, dass er dann zu teuer für eine feste Verpflichtung ist.
Deswegen ist der VfB an Diehl interessiert - und der Stürmer nach kicker-Informationen nicht abgeneigt, den Schritt aus dem Rheinland nach Schwaben zu gehen. Denn ohne die bisherigen Stamm-Stürmer winkt in Zukunft auch entsprechend wichtige Spielzeit. Ein weiterer Vorteil für den Überraschungsklub der Hinserie: Geschäftsführer Alexander Wehrle arbeitete bis Anfang vergangenen Jahres in Köln - und dürfte Diehl und seine Familie aus seiner eigenen Zeit in der Domstadt noch bestens kennen ...