2. Bundesliga (D)

Zorniger: "… dann kriegt Hannover große Probleme"

Fürth will im Duell mit 96 das wahre Gesicht zeigen

Zorniger: "… dann kriegt Hannover große Probleme"

Fürths Coach Alexander Zorniger wünscht sich mehr Verantwortungsträger.

Fürths Coach Alexander Zorniger wünscht sich mehr Verantwortungsträger. IMAGO/Zink

Auch wenn es noch früh in der Saison ist - die Bedeutung der Partie gegen Hannover 96 will Alexander Zorniger gar nicht erst kleinreden. "Es ist ein besonderes Spiel für uns, weil wir zeigen wollen, dass das nicht unser wahres Gesicht ist."

Mit "das" ist die jüngste Begegnung bei Hertha BSC gemeint, als das Kleeblatt in der Hauptstadt mit 0:5 unterging. Von Aktionismus, deshalb die Startelf in großen Teilen zu verändern, hält der Trainer aber nichts, wie er auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag klarstellte: "Ich bin kein Freund davon zu sagen: Jetzt hauen wir mal sechs raus, damit wir nach außen ein Zeichen setzen."

Vielmehr setzt der 55-Jährige auf den Lerneffekt und die Reaktion seiner Mannschaft: "Wir haben in Berlin die entscheidenden Zweikämpfe verloren, das wollen wir diesmal besser machen - und haben das zu Hause mit der Hilfe der Fans auch immer ganz gut hinbekommen."

Haddadi fehlt verletzt, Zorniger selbst gesperrt

Ob der Chefcoach der Franken, der wegen seiner Gelb-Roten Karte im Olympiastadion erstmals seit seinem Amtsantritt in Fürth im vergangenen Oktober an der Seitenlinie fehlen wird, dabei der 3-4-1-2-Startformation der vergangenen Wochen treu bleibt oder direkt zum Anpfiff ein 4-4-2-System mit einer Mittelfeldraute aufbietet, lässt er noch offen. "Die Raute ist immer in meinem Kopf", verriet der gebürtige Schwabe nur - wohlwissend, dass es auch immer darauf ankommt, auf welches Spielermaterial er zurückgreifen kann und will. Auf Linksverteidiger Oussama Haddadi, der sich einen kleinen Faserriss zugezogen hat, muss Zorniger etwa verzichten - Luca Itter, der zuletzt als linker Innenverteidiger der Dreierkette gesetzt war, soll indes nach seinen Bauchmuskelproblemen an diesem Freitag wieder ins Training einsteigen.

Der Trainer wünscht sich mehr Verantwortungsträger

Egal, für welches Personal und welche Formation sich Zorniger letztlich entscheidet - wichtig ist dem Familienvater vielmehr, dass neben Kapitän Branimir Hrgota noch mehr Spieler mehr Verantwortung übernehmen. "Wenn Brane nicht so ins Spiel kommt, dann brauchen wir Leute, die ihn unterstützen", fordert Zorniger, "die es auch wieder leichter machen für ihn, ins Spiel zu kommen, oder vielleicht auch mal sagen: Beweg dich, spiel einfacher! Das gehört für mich einfach mit dazu." Hoffnungen diesbezüglich setzt er vor allem auch in Stürmer Dennis Srbeny, der wie Offensivpartner Hrgota mit viel Erfahrung punkten kann. "Wir brauchen einfach noch mehr Spieler, die auf dem Platz sagen: Warte mal, so kommen wir jetzt gar nicht weiter", wünscht sich Zorniger, dass sich seine Akteure auf dem Rasen auch mehr gegenseitig coachen.

Am besten, so sein Wunsch, fängt seine Mannschaft damit schon am Sonntag gegen Hannover 96 an. Die Niedersachsen lobt Zorniger als "ambitioniertes, hochkarätig besetztes, spielstarkes und schnelles Team", das trotz der "hohen individuellen Qualität" aber erst fünf Zähler aus vier Spielen geholt hat. Bei dieser Punktezahl der Gäste soll es aus Fürther Sicht auch nach Sonntag bleiben. "Wenn wir das spielen, was unsere Truppe drin hat, dann kriegt Hannover großer Probleme", kündigt Zorniger selbstbewusst an, um eine Warnung hinterherzuschieben: "Und wenn wir das nicht machen, dann kriegen wir große Probleme." So wie zuletzt bei der Hertha.

Fabian Istel

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