Moskaus Trainer Leonid Sluzki war nach dem 2:5 am 4. Spieltag der Gruppenphase bei Manchester City zu einer Änderung gezwungen: Stürmerstar Doumbia fehlte überraschend im Kader und wurde durch den Schweizer Zuber ersetzt.
Bayern-Coach Pep Guardiola stellte seine Anfangself im Vergleich zum 3:0-Sieg in Dortmund ebenfalls nur auf einer Position um. Götze ersetzte Mandzukic (Wadenprobleme) in der offensiven Zentrale.
Der FC Bayern benötigte eine Viertelstunde, um richtig in die Partie zu finden. In dieser Zeit spielte ZSKA gefällig nach vorne und holte mehrere Eckstöße heraus, nach denen sich die Münchner Hintermannschaft nicht gänzlich sattelfest zeigte. Doch mit dem ersten durchdachten Angriff ging der Titelverteidiger in der 17. Minute prompt in Führung. Gekonnt eingeleitet von Kroos, bediente Müller vom linken Strafraumrand mustergültig Robben, der Akinfeev mit einer satten Direktabnahme aus halblinker Position wuchtig und sehenswert überwand.
Spielbericht
Danach zeigten sich die Russen zunächst beeindruckt, während der FCB immer dominanter wurde. Einzig der letzte Pass geriet in der Regel einen Tick zu ungenau und so blieben weitere hochkarätige Torchancen für die Guardiola-Elf vor der Pause aus. Pech hatte München obendrein in der 26. Minute, als Kapitän Lahm sich nach einem leichten Sprint an den Oberschenkel fasste und kurz darauf gegen Thiago ausgetauscht werden musste. Neuer übernahm die Kapitänsbinde.
In der Schlussphase der ersten Hälfte agierten die Moskauer wieder ein wenig selbstbewusster und kamen prompt in der Nachspielzeit zu ihrer bis dahin besten Chance: Doch Musa traf frei vor Neuer den Ball nicht voll und vergab so eine gute Ausgleichschance (45.+1).
ZSKA bringt FCB-Abwehr ins Wanken
Hatten schon vor dem Spiel in Moskau Spaß: Thomas Müller, Mario Götze, Toni Kroos. picture alliance
Die Heimelf erwischte wie schon im ersten Abschnitt auch nach Wiederbeginn den besseren Start und entwickelte diesmal gegen passive Bayern auch deutlich mehr Torgefahr. Nach einem Abschlag von Akinfeev tauchte Honda in der 47. Minute völlig allein vor Neuer auf, scheiterte aber am Keeper, weil er sich für den Abschluss viel zu viel Zeit nahm. Kurz darauf vergab der Japaner gleich die nächste hochkarätige Gelegenheit, da er im Fünfmeterraum eine Hereingabe nicht richtig traf (50.).
Doch nachdem die Russen danach weitere kleinere Gelegenheiten vergaben, zeigten sich die Münchner in Person von Götze äußerst effektiv. Nach Klasse-Solo, vorbei ein mehreren Gegenspielern, traf der Nationalspieler gegen den Lauf von Akinfeev zum 2:0 (56.). Kurz darauf fiel der längst verdiente erste Treffer für ZSKA dennoch: Dante war ein Schuss von Tosic an die Faust geflogen, Honda verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (62.). Doch die Freude bei den Moskauern währte nicht lange. Denn nach einem Innenpfostentreffer von Götze brachte Shchennikov Robben im Sechzehner ungestüm zu Fall. Und Müller stellte den alten Abstand in souveräner Manier wieder her (65.).
Moskau gab sich in der Folge nicht auf. Tosic kam in der 79. Minute dem Anschlusstreffer ganz nahe, doch sein Direktschuss prallte von der Querlatte zurück ins Spielfeld. Trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs präsentierten sich die Münchner in der Rückwärtsbewegung in dieser Phase wenig souverän und anfällig. Obendrein vergab Robben in der 86. Minute halbrechts nach einem Konter das 4:1 für den FCB, der am Ende gleichwohl den Rekordsieg perfekt machte.
In der Liga gastiert ZSKA am Montag (14 Uhr) in Rostow, die Münchner haben bereits am Samstag (15.30 Uhr) Eintracht Braunschweig zu Gast. In der Königsklasse bestreitet Moskau sein letztes Champions-League-Spiel dieser Saison am Dienstag, den 10. Dezember (20.45 Uhr) in Pilsen, während der FC Bayern ManCity empfängt.