ZSKA-Coach Viktor Goncharenko, der bei der Generalprobe nur eine Nullnummer im Stadtderby gegen Dynamo notiert hatte, stellte sein Team für dieses wichtige Spiel in der Champions-League-Gruppenphase richtig gut ein. Gerade der Angriff um Vlasic, Sigurdsson, Oblyakov oder Chalov sollte die Defensive der Italiener an diesem Abend häufig vor Probleme stellen.
Manolas zeigt sich direkt hellwach
Roma-Trainer Eusebio di Francesco, der in der heimischen Serie A nur ein 1:1 in Florenz erreicht hatte und damit auf Rang 9 abgerutscht war, durfte sich indes direkt nach vier Minuten über die schnelle Führung freuen. Nach einer Pellegrini-Ecke von der linken Seite, die scharf nach innen sauste, stieg Manolas hoch. Der Abwehrmann nickte letztlich rechts oben ins Tor ein - auch deswegen, weil sich der herauskommende Torwart Akinfeev mächtig verschätzt hatte (4.). Florenzi hätte im Verlaufe des ersten Durchgangs gar für die Hauptstädter erhöhen müssen, stolperte den Ball allerdings aus bester Lage nur in Richtung ZSKA-Gehäuse (29.). Auch Dzeko vergab eine Möglichkeit (31.).
Ein 2:0 zur Pause wäre aber auch zu hoch gewesen, schließlich zeigte sich der mutige Gastgeber gefällig - wenngleich er oftmals an der weitestgehend sicherstehenden Hintermannschaft der Römer abprallte. Chancen auf ein 1:1 waren gegen ein nicht immer felsenfestes Rom um Aufbauspieler N'Zonzi, Antreiber Kolarov oder Ideengeber Pellegrini aber trotzdem vorhanden - und zwar für Vlasic (18.), Magnusson (39.), Oblyakov (40.), Shchennikov (40.) und Sigurdsson (45.+1).
ZSKA begehrt auf - aber nur kurz
Kurz nach Wiederbeginn war es dann aber soweit - und die Moskauer belohnten sich für ihren Aufwand mit dem verdienten 1:1-Ausgleich: Akhmetov arbeitete sich geschickt nach vorn, steckte durch für Sigurdsson, der frei vor Schlussmann Olsen cool blieb und rechts unten einschob (50.).
Gruppe G, 4. Spieltag
Die Freude der Gastgeber währte allerdings nicht lange: Zunächst leistete sich Magnusson gegen den davoneilenden Kluivert sein zweites Foul und handelte sich Gelb-Rot ein (56.), ehe nach einem auch etwas glücklichen Cristante-Pass sowie einer minimalen Hüft-Verlängerung von Dzeko der leicht im Abseits stehende Pellegrini links im Strafraum auftauchte und frei vor Akinfeev das vielumjubelte 2:1 einstrich (59.). Das Gespann um Hauptschiedsrichter Cüneyt Cakir (Türkei) hatte das nicht bemerkt. Wenig später hätte dann Dzeko gar das 3:1 nachlegen müssen (62.).
Torschützen der Roma unter sich: Lorenzo Pellegrini (Mitte) und Kostas Manolas. imago
ZSKA traut sich nochmals
In der Folge verwalteten die Giallorossi den Vorsprung dann, teilweise auch etwas zu lässig. Das rief zum Beispiel Oblyakov mit einem guten Distanzschuss (78.) und Chalov mit einer Annäherung auf den Plan (79.). Trainer di Francesco schmeckte das alles gar nicht, er regte sich teilweise fürchterlich an der Seitenlinie auf. Letztlich ließen ihn seine Schützlinge aber nicht mehr im Stich, brachten das 2:1 und den damit verbundenen dritten Königsklassen-Sieg in Serie über die Zeit.
Für ZSKA, das in der CL-Gruppe G bei vier Punkten stehen bleibt, geht es am Sonntag (17 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg weiter. Die Roma, mit neun Punkten voll auf Achtelfinal-Kurs, ist indes zwei Stunden zuvor gegen Sampdoria Genua gefordert und sollte zusehen, in der heimischen Serie A wieder Anschluss an die Spitzengruppe zu finden.