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2008 - Der Beginn der spanischen Dominanz

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2008 - Der Beginn der spanischen Dominanz

Spanien durfte sich in Wien über den ersten EM-Titel seit 1964 freuen.

Spanien durfte sich in Wien über den ersten EM-Titel seit 1964 freuen. Getty Images

Die EM 2008 markierte den Startschuss für einen unvergleichbaren Erfolgslauf der spanischen Nationalmannschaft. Die Mannschaft von Trainer Luis Aragonés holte in Wien den ersten Europameistertitel seit 1964 und ließ 2010 (WM) und 2012 (EM) zwei weitere Triumphe bei Großveranstaltungen folgen. Besonders beeindruckend war dabei die Art und Weise, mit der die Furia Roja ihre Konkurrenten beherrschte: Mit dem viel zitierten Tiki Taka brachten die Iberer ihre Gegner an den Rand der Verzweiflung.

"Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die man kaum stoppen kann", wusste Aragonés bereits kurz nach Turnierende. Das musste auch Finalgegner Deutschland anerkennen. Die Mannschaft von Joachim Löw war bei der 0:1-Niederlage über weite Strecken des Spiels chancenlos geblieben und musste die spanische Dominanz akzeptieren. "Wir müssen die hohe Qualität der Spanier anerkennen", meinte Löw.

Bis zum Endspiel hatte Deutschland mit beherztem Offensivfußball begeistert, geprägt war das Turnier dabei von zahlreichen Auf und Abs. In der Gruppe gab es einen Sieg gegen Polen, eine Niederlage gegen Kroatien und schließlich einen 1:0-Erfolg gegen Gastgeber Österreich. In der K.-o.-Phase feierte die DFB-Elf zwei spektakuläre 3:2-Siege gegen Portugal und die Türkei.

Gegen Spanien setzte es jedoch ein ernüchterndes Ende aller Träume. Es sollte dies nicht das letzte Mal sein, auch 2010 verlor Deutschland gegen die Iberer. Erst vier Jahre später sollte die spanische Dominanz ein Ende finden - mit Deutschland als Profiteur.

Nikolaus Fink

2008: Was sonst noch geschah ...

Luca Toni erzielte 24 Tore und krönte sich zum Torschützenkönig.

Luca Toni erzielte 24 Tore und krönte sich zum Torschützenkönig. imago images

Meister: Bayern München

Pokal: Bayern München (nach 2:1 n.V. gegen Borussia Dortmund)

Fußballer des Jahres: Franck Ribery (Bayern München)

Torschützenkönig: Luca Toni (Bayern München, 24 Tore)

Champions League: Manchester United (nach 6:5 i.E. gegen FC Chelsea)

UEFA-Cup: Zenit St. Petersburg (nach 2:0 gegen Glasgow Rangers)

Europameisterschaft in Österreich/Schweiz: Sieger Spanien (nach 1:0 gegen Deutschland)

Olympische Spiele in Peking:
Männer: Argentinien (Gold), Nigeria (Silber), Brasilien (Bronze) - Deutschland konnte sich über die U-21-EM nicht qualifizieren
Frauen: USA (Gold), Brasilien (Silber), Deutschland (Bronze, nach 1:4 im Halbfinale gegen Brasilien und 2:0 gegen Japan im Spiel um Platz drei)

Frauen-Fußball: 1. FFC Frankfurt (Meister), 1. FFC Frankfurt (Pokalsieger), Torschützenkönigin: Inka Grings (FCR 2001 Duisburg, 26 Tore), Fußballerin des Jahres: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt), UEFA-Cup: 1. FFC Frankfurt (gegen Umea IK)