2. Bundesliga (D)

Nach Spiel in Berlin: Schiedsrichter Ittrich erhält Morddrohung

Niederlechner für zwei Spiele gesperrt

Nach Spiel in Berlin: Schiedsrichter Ittrich erhält Morddrohung

Schickte Florian Niederlechner vom Feld: Schiedsrichter Patrick Ittrich.

Schickte Florian Niederlechner vom Feld: Schiedsrichter Patrick Ittrich. IMAGO/Jan Huebner

"Was heute nach dem Spiel wieder an abartigen DM (Privatnachrichten; Anm. d. Red.) auf meinem Account zu lesen war, ist unfassbar", schrieb Ittrich bei Instagram und teilte einen Screenshot mit der Nachricht eines Berliner Fans: "Ich werde dich töten. Du bist eine Schande für den deutschen Fußball."

Ittrich hatte in der 85. Minute Herthas Angreifer Florian Niederlechner wegen groben Foulspiels an Lukas Kunze die Rote Karte gezeigt. Der Stürmer wurde am Montag vom Sportgericht des DFB wegen rohen Spiels gegen den Gegner mit einer Sperre von zwei Spielen belegt.

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Ittrich berichtete am Montag bei dfb.de, dass der Verfasser der Morddrohung ihn mittlerweile um Entschuldigung gebeten habe. Zudem hätten ihn zahlreiche E-Mails und Nachrichten in den sozialen Netzwerken erreicht, in denen die Beleidigungen und Drohungen deutlich kritisiert worden seien und er Unterstützung erfahren habe: "Das freut mich und zeigt mir, dass eine deutliche Mehrheit solche Angriffe klar verurteilt. Die positiven Zuschriften, die ich bekommen haben, überwiegen jedenfalls bei Weitem."

Fröhlich: "Ungeheuerlich, verstörend und inakzeptabel"

Auch der DFB verurteilte die Morddrohung aufs Schärfste. Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Kommunikation und Sport der DFB Schiri GmbH, betonte: "Ein solches Verhalten ist ungeheuerlich, verstörend und inakzeptabel. Es schadet den Unparteiischen, aber auch dem Fußballsport insgesamt. Manche scheinen einfach keine Grenzen und Hemmungen zu kennen."

Ittrich sagte, er wolle solche Angriffe nicht einfach kommentarlos hinnehmen, sondern "gezielt öffentlich machen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen". Sein Anliegen sei es dabei nicht, "im Mittelpunkt dieser Thematik zu stehen, sondern vielmehr, alle dazu zu ermutigen, respektvoller miteinander umzugehen". Vor allem "im Kontext der Anonymität im Internet sollten wir uns bewusst darüber sein, welche Äußerungen wir tätigen", so Ittrich.

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