Aus Berlin berichtet Maximilian Schmidt
Am Freitag verließ mit Kai Häfner einer der erfahrensten Profis im ansonsten recht jungen deutschen Aufgebot das DHB-Lager. Aus gutem Grund: Der Linkshänder vom TVB Stuttgart erwartete zum zweiten Mal Nachwuchs. Und lange warten musste er offensichtlich nicht, schon am Freitagabend kam Sohn Matti zur Welt. Mutter und Kind seien wohlauf, wie DHB-Sportvorstand Axel Kromer berichtete.
"Wir müssen jetzt abstimmen, ob er am Sonntag beim Spiel eingesetzt wird", stellte Kromer mit Blick aufs zweite Vorrundenspiel gegen Nordmazedonien (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker und im ZDF) in Berlin klar: "Er kann herkommen, aber ob wir das von ihm abverlangen, ist die Frage."
Sollte Häfner für den Spieltagskader am Sonntag nicht in Frage kommen, stünde mit Nils Lichtlein von den Füchsen Berlin ein passender Ersatz bereit. Der U-21-Weltmeister scharrt mit den Hufen, war er doch beim Weltrekordspiel in Düsseldorf als einziger Spieler des noch 17 Profis umfassenden DHB-Kaders gestrichen worden. Der MVP der U-21-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer wäre der sechste Akteur im deutschen Kader, der sein Turnierdebüt in der A-Nationalmannschaft feiert.
Ausgerechnet in Berlin: Lichtleins perfekter Start?
In Düsseldorf hatten sich Martin Hanne, Renars Uscins, Justus Fischer (alle von der TSV Hannover-Burgdorf), David Späth (Rhein-Neckar Löwen) und Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen) über ihre Premiere in der A-Nationalmannschaft bei einem Großereignis freuen dürfen.
Kromer merkte logischerweise an, dass Häfner nicht den vollen Fokus auf Nordmazedonien haben könne und auch nicht alle Trainingseinheiten beim DHB mitbekam. Für Lichtlein dagegen wäre es - ausgerechnet in seiner Wahlheimat Berlin - ein womöglich perfekter Start ins Turnier. Was fraglos fehlen würde, wäre die Erfahrung Häfners. Der 34-Jährige kann 138 A-Länderspiele vorweisen, in denen er 331 Treffer erzielte.