Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl tauschte im Vergleich zum 1:0 in Erfurt einmal Personal: Liga-Toptorjäger Lechleiter, der bei diesem Auswärtssieg krank hatte passen müssen, stürmte statt Weiß. Preußen-Coach Pavel Dotchev baute seine Startelf nach dem torlosen Remis gegen die Werder-Youngster derweil auf zwei Positionen um: Ornatelli ersetzte den gelbgesperrten Truckenbrod. Kluft verdrängte Grote auf die Bank.
Nach kurzer Abtastphase entwickelte sich auf der Ostalb eine Partie, in der sich der VfR über kontrollierten Spielaufbau Feldvorteile erarbeitete. Nach rund einer Viertelstunde und einigen Halbchancen waren die Gastgeber der Führung nahe: Goalgetter Lechleiter konnte den Ball aber nicht an SCP-Kapitän Kühne und Schlussmann Masuch vorbei im Tor unterbringen (18.).
Zwar war die Hasenhüttl-Truppe auch in der Folge tonangebend, doch die Münsteraner begegneten Aalen mit einer aufmerksamen Abwehrleistung und meldeten sich in der Schlussphase des ersten Durchgangs bei entschlossen vorgetragenen Kontern gefährlich zu Wort. Vunguidica setzte die Kugel nach energischem Antritt ans Außennetz (36.), Kluft verfehlte das Gehäuse knapp (40.). Königs steuerte alleine auf VfR-Keeper Bernhardt zu, Referee Manuel Kunzmann entschied jedoch auf eine Abseitsstellung (43.).
Der 28. Spieltag
Kurz nach Wiederanpfiff setzte Lechleiter ein Ausrufezeichen, indem er Masuch durch seinen kernigen Schuss eine anspruchsvolle Arbeitsprobe abverlangte. Im Nachfassen hielt der Preußen-Keeper den Ball sicher fest (47.). Die Aalener erspielten sich gegen kampfstarke Gäste erneut ein optisches Übergewicht, Hergesell klärte in höchster Not vor dem einschussbereiten Lechleiter (63.).
Die Partie wurde nun hitziger und emotionaler. Die Hausherren machten Dampf und hatten weitere Chancen: Trauts Gewaltschuss sauste am Torwinkel vorbei (69.), auf der Gegenseite fand Königs´ Hackentor aufgrund seiner Abseitsposition keine Anerkennung (73.).
Exakt zum Auftakt der Schlussviertelstunde spritzte der eingewechselte Sauter in eine verunglückte Riemer-Rückgabe, ohne aber Aalen im Anschluss in Front zu bringen. Keine 180 Sekunden später erzielte Königs sein zweites Abseitstor, zur Aufregung seiner Spielkameraden und der mitgereisten Fans (77.). Als ein torloses Remis kurz bevor stand, schnappte sich Dausch den Ball bei einem Freistoß, beförderte diesen sehenswert über die Mauer der Adlerträger ins Kreuzeck (88.).
Für den VfR Aalen steht am kommenden Samstag ein besonderes Spitzenspiel auf dem Programm: Die Hasenhüttl-Schützlinge haben in Heidenheim dann das Ostalb-Derby vor der Brust. Für Münster geht der Drittliga-Betrieb bereits am Mittwoch weiter, wenn im Nachholspiel Jena im Preußenstadion antritt.