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Immer wieder setzte die nass-kalte Witterung dem Rasen im Wersestadion zu, sodass zuletzt einige Heimspiele von Rot Weiss Ahlen abgesagt werden mussten. Am Dienstag gegen die U 23 des FC Schalke 04 konnte aber gekickt werden.
RWA-Trainer Björn Joppe stellte seine Start-Elf im Vergleich zum jüngsten 2:2 in Paderborn folgendermaßen um: Pedro Santiago Cejas und Kevin Coleman ersetzten Luka Tankulic (Gelb-Sperre) und Burak Camoglu.
Für die Schalker Reserve war der Auftritt in Ahlen nach einem Sieg und einer Niederlage zum Jahresauftakt so etwas wie eine Standort-Bestimmung. Trainer Jakob Fimpel ersetzte im Tor Julius Paris durch Justin Treichel und schickte im Feld Steven van der Sloot und Malik Talabidi für Marouane Balouk und Profi Ibrahima Cissé ins Rennen, die beim 2:0-Sieg gegen Mönchengladbach II noch begonnen hatten.
In der Anfangsphase hatten die S04-Talente etwas mehr vom Spiel und durch Niklas Castelle in der der 12. Minute die erste Großchance. Nach einem schlampigen Pass von RWA-Keeper Luis Ackermann lief der Schalker Angreifer frei auf Ackermann zu, doch zielte knapp vorbei.
Besser machte es in der 23. Minute Bleron Krasniqi, der eine halbhohe Hereingabe von Nelson Amadin aus kurzer Distanz mit dem Kopf ins Netz bugsierte. Nicht einmal 120 Sekunden später trug sich Amadin ebenfalls per Kopf in die Torschützenliste ein. Ackermann spielte einen Fehlpass in die Füße von Castelle, der mit einer gefühlvollen Flanke seinen Teamkollegen präzise bediente. Aber auch dieses Ergebnis hielt nicht lange, denn jetzt brach Coleman auf der Gegenseite rechts durch, im Fünfmeterraum drückte Cejas den Querpass mit der Innenseite zum Anschlusstreffer über die Linie (26.).
Beide Teams suchten auch weiterhin den direkten Weg nach vorne. Auf der Anzeigetafel machte sich das in der 32. Minute bemerkbar. Nazzareno Ciccarelli behauptete nach Vorlage von Alexander Cvetkovic im Schalker Strafraum den Ball und platzierte ihn flach im kurzen Eck, 2:2. Ahlen hatte jetzt natürlich Oberwasser und schien geraume Zeit der Führung näher als die beeindruckt-wirkenden Schalker. Doch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs zog Castelle halblinks im Strafraum noch mal ab und verfehlte mit seinem Flachschuss das lange Eck des RWA-Tores nur um Zentimeter. Mit 2:2 ging eine unterhaltsame erste Hälfte zu Ende.
Dal muss runter
Im zweiten Durchgang ging es sofort offensiv weiter. Amadin drang in hohem Tempo von halbrechts in den Strafraum ein, war von der Ahlener Hintermannschaft nicht zu stoppen, schoss aus spitzem Winkel aber drüber. In der 51. Minute wusste sich RWA-Verteidiger Oktay Dal nicht anders zu helfen, als nahe des eigenen Strafraums gegen den durchgebrochenen Paul Pöpperl Foul zu spielen und bekam Gelb-Rot. Ahlen hatte in dieser Phase generell große Probleme gegen die Tempo-Dribblings der königsblauen Angreifer. Auch aus ruhenden Bällen erzeugte Schalke Gefahr, so bei einem Freistoß von Castelle in Minute 54, der an den Pfosten klatschte.
Die Gastgeber wurden in Unterzahl tief in die Defensive gedrängt. Dann kam die 59. Minute, Derrick Kyere eroberte den Ball in der eigenen Hälfte, spielte sein überdurchschnittliches Tempo beim Konter vollumfänglich aus und steckte am gegnerischen Strafraum auf Colemann durch, der die Ahlener tatsächlich in Führung stocherte.
Mehr denn je musste die S04-Reserve aufgrund des Rückstands ihre hohe offensive Schlagzahl aufrechterhalten. Bis auf einen Krasniqi-Schuss ans Außennetz sprangen allerdings keine Großchancen heraus. Die Hausherren hatten nach den Problemen zu Beginn der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich ein dichtes Defensiv-Bollwerk aufgefahren. So probierte es Jimmy Kaparos in der Nachspielzeit aus der zweiten Reihe, doch sein Drop-Kick segelte über den Querbalken.
Mehr passierte nicht mehr, Ahlen brachte am Ende sehr stabil und souverän den Dreier ins Ziel und ist damit nur noch aufgrund des Torverhältnisses noch auf einem Abstiegsplatz.
Die nächsten Aufgaben
Für Ahlen hält der Spielplan am Samstag das nächste Heimspiel bereit, dann gastiert der SC Wiedenbrück, sofern das Wetter den Rasen nicht in neues Ungemach stürzt. Schalke II hat tags darauf mit Spitzenreiter Alemannia Aachen die wohl derzeit härteste Nuss der Regionalliga West im heimischen Parkstadion zu knacken.