Die Geschichte des Nachholspiels fängt eigentlich schon vor dem Anpfiff an: Weil der Bus mit der Nürnberger U 21 an Bord auf dem Weg nach Aschaffenburg 45 Minuten im Stau stand, ging es mit 15 Minuten Verspätung los. Dann aber gleich so richtig: Noel Knothe, Innenverteidiger des 1. FC Nürnberg, sah nach einer Notbremse im ersten Angriff Rot. Der Club musste also quasi 90 Minuten in Unterzahl agieren.
Unbeeindruckt davon gingen die Gäste aber in Führung - sogar mit 2:0. Paul Besong schnürte mit seinen Treffern in der 4. und 38. Minute einen Doppelpack. Nach der Pause kippte das Spiel dann aber. "Mit der Zeit hat man gemerkt, dass viele Spieler von uns zuletzt verletzt oder krank gefehlt hatten. Die Körner wurden weniger und weniger", resümierte Club-Trainer Cristian Fiel.
Durch Elias Niesigk (79.) kam Aschaffenburg schließlich zum Anschlusstreffer. Der Treffer zum 2:2-Endstand fiel aber tatsächlich erst in der Nachspielzeit. Clay Verkaj (90.+3) ließ die Viktoria jubeln, als wäre es ein Sieg. Aschaffenburgs Trainer Jochen Seitz sprach mit "einem lachenden und einem weinenden Auge" von einem "Punkt für die Moral". Fiel wählte nahezu dieselben Worte. "Auch wenn es nur ein Punkt für die Tabelle ist, so ist es doch ein Sieg für die Moral", sagte der Nürnberger Coach.
Die Viktoria rückte damit auf Tabellenplatz zehn vor, der Club auf Rang elf. Nun heißt es Kraft tanken, schließlich steht für den FCN am Samstag (14 Uhr, am Valznerweiher) das kleine Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth II an.