Im Ost-Schlager konnte Aues Coach Gerd schädlich mit exakt der gleichen Elf ins Spiel gehen, die zuletzt ein 1:1 in Mainz ergattert hatte. Der FC Energie ging im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Bielefeld mit Nikol, Anfang und Iordache für Gebhardt, Rost und Kaufman ins "Rennen".
Einem zerfahrenen Beginn folgte in der 10. Minute vor prächtiger Kulisse der erste Aufreger, als Aues Jank im Strafraum abzog, und Energie-Kapitän Beeck den Ball an den Arm bekam. Schiedsrichter Koop ließ jedoch trotz des Protests der Sachsen weiterspielen. Es gab viele kleine Fouls in der Anfangsphase dieses Derbys. Einige Male mussten Spieler behandelt werden (Emmerich, Juskowiak), Trehkopf schied sogar früh verletzt aus und wurde durch Rehm ersetzt. Kein Team konnte sich entscheidend durchsetzen, der finale Pass kam meist nicht zum Mitspieler. So beispielsweise, als Iordache den völlig frei stehenden Berhalter im Erzgebirge-Strafraum nicht fand (23.). Erst in den Schlussminuten erhöhte Cottbus das Tempo und kam zu ein paar Halbchancen, die die Auer Abwehr um Keeper Hahnel allerdings zunichte machte.
Abschnitt zwei begann mit chaotischen Verhältnissen in den Fanblöcken, Feuerwerkskörper wurden gezündet, die starke Rauchentwicklung sorgte für eine Extra-Pause. Möglicherweise beeindruckt von den "Nebengeräuschen" kamen die Akteure schwer in Tritt. Bezeichnenderweise fiel der Auer Führungstreffer in der 67. Minute nach einer Standardsituation: Heidrich feuert einen Freistoß aus knapp 30 Metern ab. Der abgefälschte Ball kracht gegen den rechten Pfosten, Jank ist zur Stelle und staubt ab - 1:0! Und während Geyer mit Offensivkraft Vagner für Beeck prompt auf den Rückstand reagierte, machte Aue sich das Leben wenig später unnötig schwer: Tchipev sah nach grobem Foul an Löw die Rote Karte (75.), sein Team fortan in Unterzahl. Die Lausitzer riskierten in der Schlussphase viel, allein ein Tor wollte dem Gästeteam an diesem Abend nicht mehr gelingen.
Der Höhenflug von Erzgebirge Aue scheint kein Ende nehmen zu wollen: Die Elf von Gerd Schädlich sicherte sich nach mäßigen 90 Minuten im Ost-Derby gegen Absteiger Cottbus erneut drei Punkte. Und während die Geyer-Elf nach der Heimniederlage gegen Bielefeld nun noch mächtig um die Fahrkarte Richtung Oberhaus bangen muss, rückt Aue nach 19 Punkten aus sieben Spielen in den Dunstkreis der Aufstiegsränge auf.