Trotz des 1:0 -Erfolges beim Karlsruher SC nahm Aues Trainer Gerd Schädlich zwei Umstellungen vor: Heidrich und Rehm, die den Verein am Saisonende verlassen werden, kehrten in die Anfangsformation zurück, Ehlers und Frank Berger mussten weichen. Kölns Coach Huub Stevens musste den Gang nach Aue mit gehörigen personellen Problemen antreten. Tsiartas stand auf Grund muskulärer Probleme weiter nicht zur Verfügung, zudem mussten im Vergleich zum 1:0 gegen Unterhaching gleich drei Akteure passen. Neben Winterneuzugang Rahn (Gelb-Sperre) fehlten vor allem der angeschlagene FC-Toptorjäger Podolski (20 Treffer) und der Gelb-gesperrte Scherz (11 Treffer). Feulner, Guie-Mien und Ebbers sollten die Lücken schließen. Zudem kehrte Sinkala (nach Gelb-Sperre) für Lell in die Abwehrkette zurück.
Der personell angeschlagene FC aus Köln erlitt bereits in der ersten Minute einen gewaltigen Dämpfer beim "Unternehmen Aufstieg". Rehm flankte über die Abwehr der "Geißböcke" hinweg, Juskowiak erwischte den Ball am hinteren Fünfmetereck und bugsierte ihn Richtung linkes Tordreieck. Der Ball sprang vom Innenpfosten auf die Torlinie und von dort wieder heraus. Zum Entsetzen der Kölner erkannte der Schiedsrichter-Assistent auf Tor! Von diesem Paukenschlag mit anschließenden heftigen Diskussionen erholten sich die Domstädter nur schwer. Aue störte den Spielaufbau des Aufstiegsaspiranten energisch und zwang die Stevens-Elf zu Fehlern. Bilica vertändelte den Ball gegen Juskowiak, der legte zurück auf Helbig, doch im letzten Moment schnappte sich FC-Keeper Bade das Leder (13.). Die gute Anfangsviertelstunde von Erzgebirge schloss Juskowiak, von Emmerich in Szene gesetzt, mit einem Schuss knapp neben das Tor ab. Feulner riss die Stevens-Elf aus ihrer Lethargie, als er eine Kopfball-Ablage von Ebbers mit einer Direktabnahme über den Querbalken jagte (17.). Der FC fing sich mit zunehmender Dauer und kam nun besser ins Spiel. Auch durch eine Chance von Kurth nach einem gelungenen Doppelpass mit Helbig nach einer halben Stunde ließen sich die "Geißböcke" nicht aus dem Konzept bringen. Verpasste Sinkiewicz nach einer Ecke per Kopf noch den Ausgleich, so machte es Teamkollege Springer fast mit dem Halbzeitpfiff besser. Eine weitgezogene Flanke von Streit köpfte Ebbers am Fünfmeterraum quer auf den Mittelfeldakteur, der das Leder aus kurzer Distanz an Bobel vorbei ins rechte untere Eck drückte.
Der zweite Durchgang begann arm an Höhepunkten. Viele Fehlpässe in der Offensive prägten das Bild im Erzgebirgsstadion, viele Aktionen blieben Stückwerk - bis zur 66. Minute: Lell bediente Ebbers mit einem Pass in die Tiefe. Der war schneller als Trehkopf und spitzelte den Ball an Bobel vorbei ins linke untere Eck. Mit dem 2:1 im Rücken verstärkte der 1. FC Köln die Defensivarbeit und versuchte lediglich über Konter die entgültige Entscheidung zu erzwingen. Am Ende musste die Stevens-Elf noch einmal mächtig zittern, denn Aue setzte alles daran, den Domstädtern doch noch den vorzeitigen Aufstieg streitig zu machen. Bei mehreren Standardsituationen wurde es vor dem FC-Tor brenzlig, doch mit Glück und Geschick überstand Köln auch diese Phase.
Der 1. FC Köln ist wieder erstklassig. Mit einem insgesamt nicht unverdienten 2:1-Erfolg in Aue machten die "Geißböcke" den Aufstieg am 31. Spieltag vorzeitig perfekt. Ebbers wird zum Matchwinner und Aufstiegshelden. Für Aue ist nach der Niederlage der Traum von Liga eins ausgeträumt.