Augsburgs Trainer Martin Schmidt vertraute nach dem 4:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim, was die Fortsetzung der jüngsten Erfolgsserie (13 Punkte aus fünf Ligaspielen) bedeutet hatte, auf das Prinzip "Never change a winning Team". Das hieß zum Beispiel: Lichtsteiner spielte hinten rechts, Baier im Zentrum neben Khedira und Max links offensiv.
Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel warf dagegen im Vergleich zum klaren 0:3 gegen Meisterschaftsanwärter Leipzig die Rotationsmaschine an: Adams, Morales, Barkok und der nach Grippe wieder gesunde Torgarant Hennings (zehn Treffer in 13 Ligaspielen) ersetzten die als Auswechselakteure zur Verfügung stehenden Hoffmann, Bormuth und Ampomah sowie Bodzek (5. Gelbe Karte).
Aktivposten Niederlechner, Abstauber Max
Die Maßnahme, dieses Mal auf zwei zentrale Stürmer zu setzen, verpuffte in den ersten 45 Minuten aber komplett bei den Düsseldorfern. Denn sowohl Kownacki als auch Hennings hingen komplett in der Luft, wurden kaum mit Zuspielen im vorderen Drittel gefüttert - und generierten so kaum Gefahr vor FCA-Keeper Koubek.
Bundesliga, 16. Spieltag
Ein anderes Bild zeichnete sich auf der anderen Seite, wo sich die Fuggerstädter immer besser zurechtfanden und vor allem immer wieder geradewegs über den agilen Niederlechner Richtung Tor liefen. Der Stürmer scheiterte so nach einem präzisen Schnittstellenpass am stark reagierenden Schlussmann Steffen (21.) - und leitete das verdiente 1:0, zugleich der Halbzeitstand, selbst mit ein. Niederlechner schob nach Balleroberung an, ließ den viel zu schnell attackierenden Adams lässig aussteigen und zog aus 18 Metern scharf ab. Auch hier parierte zwar Düsseldorfs US-Amerikaner Steffen vor seinem Gehäuse, der lauernde Max schob allerdings in der Folge humorlos ein (32.). Das war sein fünftes Tor aus den jüngsten sechs Einsätzen.
Max auf Jedvaj, 2:0 - und dann patzt auch noch Steffen
Und zugleich ein Treffer, von dem sich F95 auch nach dem Seitenwechsel nie so richtig erholen konnte. Immerhin verzeichnete Kownacki nach einem schnellen Angriff und nach präziser Flanke von Thommy eine gute Kopfballchance (58.). In der 61. Minute war dann die Entscheidung passiert: Max brachte einen Eckstoß von der rechten Seite scharf vor den ersten Pfosten, wo sich Jedvaj behauptete und aus nächster Nähe per Kopfball vollstreckte. Keeper Steffen war ohne Chance - und besiegelte die Niederlage dann selbst nach vorhergegangenen Möglichkeiten für Joker Ampomah (63. und 70.). Was sich der US-Amerikaner leistete? Er ließ einen zentralen und eigentlich relativ harmlosen Freistoß von Max durchflutschen - 0:3 (72.). Für den FCA-Mann der Stunde war dies die neunte Torbeteiligung aus den vergangenen sechs Einsätzen (sechs Treffer, drei Assists).
Die Schlussminuten verliefen dann ohne große Highlights, es gab vielmehr noch einige Gelbe Karten und etwas unnötige Härte sowie Diskussionen. Weiter geht's nun so: Augsburg, das mit diesem Dreier die Erfolgsgeschichte der jüngsten Monate fortschreibt (16 Punkte aus sechs Ligaspielen) beendet das Jahr 2019 in Leipzig am kommenden Samstag (15.30 Uhr). Das nach drei Pleiten ohne eigenes Tor am Stück in der Not steckende Düsseldorf (letzter Dreier am 3. November beim 2:0 gegen Köln) erwartet zum Jahresabschluss Aufsteiger Union Berlin am Sonntag (15.30 Uhr).