Beide Trainer konnten sich über ein Comeback im Defensivbereich freuen. Während beim FCA Framberger erstmals nach zwei Monaten wieder auf dem Feld stand, kam bei Leverkusen Sven Bender zu seinem ersten Startelf-Einsatz seit Mitte November.
Auch ansonsten wurde auf beiden Seiten munter durchgewechselt. Leverkusens Coach Peter Bosz rotierte nach dem 3:4 in der Europa League bei den Young Boys Bern ordentlich durch und brachte neben Bender auch Tapsoba, Wendell, Fosu-Mensah, Aranguiz und Diaby anstelle von Amiri (Infekt), Frimpong, Dragovic, Tah, Sinkgraven und Gray (alle Bank).
FCA-Coach Heiko Herrlich entschied sich für einen Systemwechsel von Dreier- auf Viererkette, mit dem ganze fünf personelle Wechsel im Vergleich zum 1:2 in Leipzig einhergingen: Gumny, Suchy, Oxford, Gruezo und Hahn mussten auf die Bank, dafür kamen neben Framberger auch Uduokhai (nach überstandener Krankheit), Khedria, Vargas und Niederlechner.
Lomb patzt übel - Niederlechner sagt Danke
Die Hereinnahme von Letzterem sollte sich bereits früh auszahlen - allerdings profitierte Niederlechner auch von einem Geschenk von Leverkusens Keeper Lomb. Der Ersatzmann, der erneut den verletzten Hradecky vertrat, verarbeitete einen Rückpass von Bailey unsauber und trat komplett am Ball vorbei, der anlaufende Niederlechner bedankte sich und schob ins leere Tor ein (5.).
Bei Leverkusen hinterließ der frühe Rückschlag Wirkung. Die Rheinländer machten zwar wenig überraschend das Spiel, leisteten sich aber reichlich Unzulänglichkeiten und entwickelten keinerlei Präzision und Torgefahr im vorderen Drittel. Gefährlicher waren die Augsburger bei ihren Umschaltsituationen: Niederlechner verzeichnete zwei weitere Abschlüsse (27., 44.), Benes (33.) und Caligiuri (40.) ließen zwei gute Freistoßpositionen leichtfertig liegen. Die einzig nennenswerte Chance der Leverkusener durch Schick (41.) war hingegen eher ein Zufallsprodukt, Gikiewicz wurde im gesamten ersten Durchgang kein einziges Mal ernsthaft geprüft.
Leverkusen wird stärker - FCA-Elfmeter wird einkassiert
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel relativ schnell, der FCA-Keeper musste einen strammen Diaby-Schuss abwehren (48.) und kurz darauf auch eine gefährliche Hereingabe des Franzosen vor Schick entschärfen (52.). Der Schwung, mit dem Leverkusen aus der Pause kam, wäre aber beinahe ganz schnell wieder verpufft, ein Elfmeterpfiff für Augsburg wurde jedoch wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung von Vargas zurückgenommen (55.), wenig später scheiterte der Schweizer per Hacke an Lomb (59.).
Bosz stellte in dieser Phase um und brachte mit Alario eine zweite Sturmspitze (58.). Leverkusen agierte nun häufig mit hohen Bällen auf einen der beiden Stürmer, auch der ebenfalls eingewechselte Frimpong machte Betrieb und verzeichnete volley einen weiteren Abschluss (75.). In vorderster Front fehlte es Bayer 04 insgesamt aber an der Durchschlagskraft, Augsburg verteidigte sehr konzentriert und köpfte zahlreiche Leverkusener Flanken aus der Gefahrenzone.
In allerletzer Sekunde: Tapsoba beschert Leverkusen noch ein Remis
Nachdem Gikiewicz einen unangenehmen Demirbay-Schuss pariert hatte (90.), war Augsburg dem ersten Sieg über Leverkusen im 20. Anlauf ganz nahe - doch es sollte wieder nicht sein. Mit dem letzten Angriff der Partie brachte der eingewechselte Gray den Ball noch einmal flach und hart in die Mitte, wo der aufgerückte Tapsoba gegen die Laufrichtung von Gikiewicz traf - erstes Bundesliga-Tor für den Innenverteidiger und ein ganz später Punktgewinn für Bayer 04 (90.+4).
Die Ungeschlagen-Serie gegen den FCA bleibt damit weiter am Leben, der eine Punkt hilft allerdings beiden Teams nicht so wirklich weiter. Augsburg hofft stattdessen auf einen Befreiungsschlag am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Mainz, Leverkusen ist ebenfalls am Sonntag (18 Uhr) gegen Freiburg gefordert. Zuvor muss Bayer 04 aber noch am Donnerstag (21 Uhr) in der Europa League gegen Bern den Rückstand aus dem Hinspiel drehen.