Marcos Alonso beschenkt sich
Schon vor Anpfiff hatte es für den FC Barcelona eine gute Nachricht gegeben: Top-Torjäger Lewandowski durfte doch spielen, die Drei-Spiele-Sperre des Polen wurde vorerst ausgesetzt. Im Stadtduell gegen Espanyol sorgte derweil ein anderer für Schlagzeilen. Marcos Alonso köpfte freistehend drei Tage nach seinem 32. Geburtstag zur 1:0-Führung ein (7.).
Barça-Coach Xavi schenkte im ersten Pflichtspiel nach der WM-Pause zahlreichen Akteuren erneut das Vertrauen, im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei CA Osasuna waren nur Sergi Roberto, Gavi, Raphinha und Ansu Fati neu im Team. Diese vier ersetzten im Vergleich zum jüngsten Erfolg Balde, Busquets, Dembelé und Ferran Torres (Bank). Das Ganze zahlte sich insofern aus, dass Raphinha, der kurz vor der Pause ebenfalls gefährlich wurde (37., Alvaro Fernandez parierte stark), die Ecke vor der Führung schlug.
La Liga, 15. Spieltag
Gavi hatte diese überhaupt erst herausgeholt, Alvaro Fernandez einen Schuss des "Golden Boy" zur Ecke pariert (7.). Fortan drückte der FCB auf das 2:0, jedoch vergab Marcos Alonso dieses freistehend (18.) und die Flügelspieler brachten ihre Aktionen zu selten zu Ende. Allen voran nach Ecken wurde es gefährlich.
Espanyol körperbetont, doch harmlos
Immerhin bestrafte das harmlose Espanyol, das mit körperbetontem Spiel Mitte der ersten Hälfte besser hineinfand, kleinere Abwehrfehler nicht. Den einzigen Abschluss in Hälfte eins verzeichnete Nico (34.), ter Stegen - seit Freitag vierter Kapitän bei Barça - musste nicht eingreifen.
Lewandowski braucht lange Anlaufzeit
Lewandowski hing derweil weiter in der Luft - zumindest bis zur 56. Minute: In dieser stieg der Pole am höchsten und köpfte auf Vorarbeit von Marcos Alonso haarscharf vorbei. Ansonsten war in der zweiten Hälfte lange wenig geboten. Espanyol um Ex-Bundesliga-Stürmer Joselu und Braithwaite, der im Sommer die Seiten in Barcelona gezwungenermaßen gewechselt hatte, blieb harmlos.
Joselu gleicht aus - Lahoz teilt aus
Es folgte eine unglaubliche Schlussphase: Erst glich Joselu nach einem Foul von Marcos Alonso mit der ersten guten Chance des Außenseiters vom Punkt aus und erzielte bereits seinen achten Saisontreffer (73.). Dann wurde es so richtig turbulent. Jordi Alba sah wegen Meckerns Gelb-Rot (78.), kurz darauf Vinicius Souza nach einem vermeintlichen Foul ebenso (80.). Immerhin entschied sich Referee Antonio Mateu Lahoz im Zuge seiner Selbstdarstellung dazu, nach Sichten der Videobilder die Rote Karte gegen Cabrera zurückzunehmen (80.).
Der ohnehin schon stark abhandengekommene Spielfluss war wegen der reichlich verteilten Gelben Karten letztlich komplett dahin. Barça lief an, mehr als eine Doppelchance durch Christensen (87.) und Lewandowski (88.), die beide an Keeper Alvaro Fernandez scheiterten, sprang nicht heraus. Der Pole nickte in der letzten Minute der Nachspielzeit (90.+11) noch einmal knapp am Tor vorbei - dann war Schluss.
Der FC Barcelona bleibt trotz des Patzers punktgleich an der La-Liga-Spitze und trifft im Sechzehntelfinale der Copa del Rey am 4. Januar ab 21 Uhr auf Drittligist CF Intercity Sant Joan d'Alacant, bevor es am 8. Januar (21 Uhr) mit dem Topspiel bei Atletico Madrid weitergeht. Espanyol empfängt in der Copa del Rey Ligakonkurrent Celta Vigo (3. Januar, 19 Uhr). Am 7. Januar empfangen die Katalanen ab 21 Uhr den FC Girona.