Bayern Münchens Coach Niko Kovac vertraute auf dieselbe Elf wie beim 0:0 in Leipzig. Das bedeutete, dass sowohl Robben als auch Ribery, die den Klub im Sommer verlassen werden, auf der Bank landeten.
Frankfurts Trainer Adi Hütter tauschte derweil nach dem 0:2 gegen Mainz einmal: de Guzman verdrängte Falette auf die Bank.
Bei bestem Fußballwetter (20 Grad Celsius, leicht bewölkt) erwischten die Bayern einen Traumstart - und lagen schon nach vier Minuten in Führung: Über Lewandowski und Müller kam der Ball zu Coman, der sich im Sechzehner bedankte und ins rechte Eck gekonnt vollendete (4.). Durch den Treffer waren sämtliche taktische Überlegungen der Hessen über den Haufen geworfen - und die SGE zeigte sich in der Folge verunsichert.
München legt nicht nach - VAR schaltet sich bei Gnabry ein
Bundesliga, 34. Spieltag
Die Münchner hatten im Mittelfeld klare Vorteile, kamen durch intensives Pressing immer wieder in Ballbesitz und über konsequentes Flügelspiel zu einigen Chancen: Gnabry (7.), Alaba (9.) und Lewandowski (10./13./18.) waren aber entweder zu unpräzise oder fanden in Eintracht-Keeper Trapp ihren Meister. Gnabry war es dann, der nach 26 Minuten den Schlussmann bezwang - und in bekannter Rührmanier auch jubelte. Der Jubel war letztlich aber vergeblich, denn der Treffer zählte nach Sichtung der TV-Bilder nicht, weil Lewandowski in der Entstehung haarscharf im Abseits gestanden hatte.
Es war ein einseitiges Spiel, das sich meist in Richtung Trapp orientierte. Die Frankfurter standen zu oft zu weit weg vom Mann und erlaubten sich obendrein zu viele leichte Fehler im Spielaufbau. Allerdings blieb ihnen die Hoffnung weiter halbwegs erhalten, da de Guzmans verunglückter Klärungsversuch "nur" an die Latte klatschte (31.) und Müller kurz darauf am gut aufgelegten Trapp scheiterte (32.).
Die Schlussphase der ersten Hälfte war dann nicht mehr ganz so unterhaltsam, was an zwei Dingen lag: Einerseits kam es nach Goretzkas verletzungsbedingtem Wechsel (38.) zu einem kleinen Bruch im Spiel der Gastgeber, andererseits wurde die Partie insgesamt zerfahrener und nickeliger. Viele Zweikämpfe störten den Spielfluss, sodass es ohne weitere Treffer in die Pause ging.
Hütters Rechnung geht nur kurz auf
Er traf ebenso wie Robben in seinem letzten Bundesliga-Spiel für den FC Bayern: Franck Ribery. imago images
Hütter erhöhte zum Seitenwechsel das Risiko deutlich, brachte Stürmer Haller für Mittelfeldmann de Guzman. Und die Rechnung des Österreichers schien aufzugehen, denn der Franzose markierte nach einer Ecke und einem Abraham-Lattentreffer per Abstauber das 1:1 (51.). Zu diesem Zeitpunkt führte der BVB in Gladbach, das Meisterrennen war folglich wieder so richtig spannend.
Das war aber nicht lange der Fall, denn der Rekordmeister antwortete in meisterhafter Manier: Nachdem Trapp Müllers verdeckten Distanzschuss nur nach vorne hatte prallen lassen, staubte Alaba ab und brachte seine Farben wieder in Führung (51.), ehe nur zwei Minuten später Renato Sanches nach Zuspiel von Coman in seinem 34. Spiel sein allererstes Bundesliga-Tor markierte (58.).
"Robbery" läuft ein letztes Mal so richtig heiß
Der Frankfurter Wille war damit gebrochen, Kovac brachte in der Folge Ribery (61.) und etwas später dann auch noch Robben (67.). "Robbery" lief damit ein letztes Mal in der Bundesliga für den FC Bayern auf - und netzte: Gegen aufsteckende Hessen traf zuerst der Franzose mit einem sehenswerten Lupfer zum 4:1 (72.), etwas später veredelte Robben ein Alaba-Zuspiel gekonnt zum 5:1 (78.). Das bayerische Märchen bekam somit sein Happy End spendiert.
Und Frankfurt? Die Hessen standen kurz davor, auf Platz acht abzurutschen, bekamen dann aber Schützenhilfe aus Mainz. Der FSV schlug Hoffenheim mit 4:2 ab und sicherte so der SGE Platz sieben in der Tabelle - und damit die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation.
Für die Frankfurter ist damit die Saison 2018/19 beendet, für den FC Bayern nicht. Die Münchner können und wollen am kommenden Samstag in Berlin zum 19. Mal Pokalsieger werden. Gegner ist RB Leipzig, Anpfiff um 20 Uhr (LIVE! bei kicker.de).