Nach dem starken Auftritt des FC Bayern beim 5:1 gegen Spartak Moskau in der Champions League hatte Trainer Ottmar Hitzfeld im Sturm Santa Cruz den Vorzug vor Pizarro gegeben. Der 1. FC Kaiserslautern trat im Vergleich zum jüngsten 3:1-Sieg gegen Hansa Rostock personell wie folgt verändert an: Der defensiv stärker eingeschätzte Strasser kam an Stelle von Basler, spielte aber links, dafür rückte Grammozis auf die rechte Seite. In der Abwehr begann Harry Koch für Klos.
Der 10. Spieltag auf einen Blick
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Santa Cruz (16')
2:0 Salihamidzic (23')
Kahn - Sagnol, Kuffour, R. Kovac, Lizarazu - Fink , Hargreaves, Salihamidzic , Paulo Sergio - Elber , Santa Cruz
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olympiastadion |
| Zuschauer | 63.000 (ausverkauft) |
Kaiserslautern begann respektvoll, spielte ohne Pressing und griff erst ab der Mittellinie an, um weiter hinten möglichst kompakt zu stehen. Die Bayern agierten jedoch ebenfalls taktisch diszipliniert, wollten nicht mit zu viel Übermut in einen Konter geraten. In der Anfangsphase lief bei den Münchnern das Spiel meist mit kurzen Pässen über die Mitte und über rechts (Salihamidzic). Lautern machte die Räume aber sehr eng, stand oft mit sechs, sieben Mann am eigenen Strafraum. Das erste Mal, als die Bayern in den Strafraum eindringen konnten, brachte dann aber gleich die Führung: Salihamidzic umdribbelt auf der rechten Seite Strasser und passt von der Grundlinie zurück. Santa Cruz kommt an den Ball, macht noch drei Schritte und vollendet flach mit links aus acht Metern ins linke Eck (15.). Und die Bayern blieben Spiel bestimmend gegen die viel zu passiven Pfälzer. Verdienter Lohn kurz darauf: Lizarazu führt einen Einwurf auf der linken Strafraumseite schnell auf Elber aus, der flankt auf Salihamidzic, welcher aus fünf Metern mit rechts keine Mühe hat, auf 2:0 zu erhöhen (22.). Man hatte nicht mehr das Gefühl, dass der FCB gegen den Tabellenführer spielte. Mit großer Spielfreude kombinierten die Bayern nach Belieben und als sie den FCK mal ganz kurz ins Spiel kommen ließen, konterten sie sie prompt aus: Elber passte aus dem Mittelfeld auf den rechten Flügel zu Salihamidzic, der flach in die Mitte spielte. Dort brachte Grammozis den heransprintenden Sergio an der Strafraumgrenze von hinten zu Fall - Foulelfmeter. Salihamidzic verwandelte flach ins linke Eck zum 3:0 (29.). Lautern durfte sich über den Pausenrückstand auch in dieser Höhe nicht beklagen. Außer einem Schuss von Ratinho aus 19 Metern, der über Kahns Gehäuse ging, brachten die "Roten Teufel" in der Offensive nichts zu Stande. Nach dem Wechsel vermittelten die Münchner primär den Eindruck, viel Spaß am Fußball haben zu wollen. Großzügig ließ man die Lauterer auch mal kommen, um dann aus der sicheren Abwehr heraus mit Kabinettstückchen über viele Stationen nach vorne zu kombinieren. Der unbedingte Wille, etwas fürs Torverhältnis zu tun, war nicht immer vorhanden. Dennoch hatte der FCB die besseren Gelegenheiten. So zum Beispiel Elber, der nach Kopfballablage von Santa Cruz per Kopf an der Latte scheiterte (51.). In der 57. Minute hatte Grammozis mit einem direkten Freistoß aus 25 Metern die Chance zu verkürzen, doch Kahn parierte seinen strammen Flachschuss sicher. Ansonsten rutschte den Pfälzern immer wieder Mal ein Ball ins Seitenaus, zogen sie in nahezu allen Kopfballduellen den Kürzeren, ließen den Ball beim Stoppen prallen oder schauten den Bayern bei deren Kombinationen zu. Für den FCB hatte die Partie über weite Strecken ob des komfortablen Vorsprungs eher den Charakter einer Trainingseinheit unter Wettkampfbedingung. Chancen waren da naturgemäß nicht in allzu großer Zahl zu notieren. Eine war aber sehr sehenswert: Santa Cruz spielte mit Pizarro doppelten Doppelpass, passte zu Sergio, doch der scheiterte aus zwölf Metern an Georg Koch, der mit Fußabwehr rettete. Erst als die Bayern immer weniger fürs Spiel taten, konnte der FCK verkürzen. Kuffour brachte nach Meinung von Schiedsrichter Jansen Klose im Strafraum zu Fall, Harry Koch verwandelte den Strafstoß hoch ins rechte Eck (82.). Das wollten die Münchner jedoch nicht auf sich sitzen lassen, legten nochmal nach und kamen durch Pizarro in der Nachspielzeit zum 4:1. Vorlagengeber war erneut Salihamidzic. Enttäuschende Lauterer mussten hoch verdient die Tabellenführung an die in allen Belangen überlegenen Bayern abgeben.
